In den letzten Wochen waren Jäger, Drohnenpiloten, freiwillige Jungwildretter und Landwirte im unermüdlichen Einsatz, um Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren.

Wer schon einmal dabei war, der weiß, wie hart die Arbeit ist.

Die erste Grasernte (Mahd) fällt mit der Brut- und Setzzeit der meisten Wildtiere zusammen. Dabei ist das Rehwild von der Mahd besonders betroffen, da Ricken ihre Rehkitze gern im hohen Gras setzen (gebären) und ablegen. Sie sind dadurch gut getarnt, geruchlos und mit ausgeprägtem Drückinstinkt perfekt vor Fressfeinden geschützt. Leider sind sie für den Landwirt mit Traktor und Kreiselmäher fast unsichtbar.

Die Landwirte sind verpflichtet den Jagdpächter mitzuteilen, wann Sie Ihre Wiesen mähen wollen, damit kein Wildtier durch die Mahd getötet wird. Der Jagdpächter ist zur Hege der Wildtiere verpflichtet und hat die Pflicht mitzuwirken.

Die Jagdpächter von Neuwied-Oberbieber Harald Groß und Friedhelm Mehlbreuer informierten die Jungwildrettung Neuwied über die geplante Grasernte (Mahd) auf den Wiesen von Oberbieber.

Hier zeigt sich wie gut die Zusammenarbeit zwischen Jäger und Landwirte ist. Daher auch das Motto der Jungwildrettung Neuwied „Gemeinsam - Hand in Hand“.

Das Drohnen Team „Jungwildrettung Neuwied“ vom Hegering I Neuwied e.V. bereitete sich bereits seit Februar mit gemeinsamen Seminaren im Rahmen der Aus- und Weiterbildung vor. Im Einsatz gilt es schnell, hochkonzentriert und doch gewissenhaft die Wiesen abzusuchen.

Das Ziel war und ist die Rehkitze vor dem Mähtod zu schützen.

Die Jungwildrettung Neuwied sind mit professionellem Equipment und der notwendigen Erfahrung ausgestattet, sodass die Rehkitzrettung mit der Drohne vor der Mahd durchgeführt werden kann. Um den Mähtod der Rehkitze zu verhindern, müssen in kürzester Zeit große Flächen abgesucht und die Rehkitze aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Oft sind alle beteiligten in Zeitnot, den auch Landwirte bzw. Lohnunternehmer haben Termine einzuhalten.

In Absprache mit den Jagdpächtern von Oberbieber Harald Groß und Friedhelm Mehlbreuer, sowie Sascha Krämer und Yaninick Blum (Beides Drohnenpiloten der Jungwildrettung Neuwied) und freiwilligen Jungwildrettern, trafen sich alle Beteiligten um 04:00 Uhr morgens.

Nach einer kurzen Besprechung begann der Einsatz. Nun zeigt sich wie gut das Team war. Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, umso schwieriger wird es, die Rehkitze im hohen Gras zu finden. Insbesondere wenn auch noch etwas Gras über den Tieren liegt. Die Drohne überfliegt systematisch die vom Landwirt angegebenen Wiesen, dabei überträgt die Wärmebildkamera die Daten in Echtzeit an den Drohnenpiloten.

 Die Rehkitze sind aufgrund Ihrer Körpertemperatur in den frühen, kühleren Morgenstunden deutlich zu erkennen.

Sie wurden unter Anweisung der Drohnenpiloten von den freiwilligen Jungwildrettern aus dem Feld getragen und in den Schatten am Feldrand in eine Kiste gesetzt. Sobald die Kitze gerettet wurden, wurde der Landwirt informiert. Wenig später fuhr der Landwirt mit seinem Traktor vorbei.

Nach der unmittelbar stattfinden Grasernte wurden die Kitze wieder frei gelassen.

Es ist beeindrucken zu sehen, wie gut das Zusammenspiel aller funktioniert. Ein großer Vorteil ist der Einsatz der modernen Technik, die uns eine schnelle Rettung der Rehkitze ermöglicht, die aber ohne Spenden nicht verfügbar wäre

https://www.jagd-nr.de/aktuelles-aus-dem-hegering-neuwied-e-v/jungwildrettung-neuwied

Am Ende der Jungtierrettung waren alle trotz der Anstrengung der vergangenen Stunden Zufrieden. Es ist schön das Gefühl zu haben der Natur etwas zurückzugeben.

Hier hat das Motto „Gemeinsam – Hand in Hand“ zum vollen Erfolg geführt.