(Bild: Joseph Daniel Böhm - Foto: Silke Bettermann) Das Museum Mutter-Beethoven-Haus wagt in seiner aktuellen Sonderausstellung "Beethoven, du bist der Größte!". Der Komponist in Karikaturen, Cartoons und Comics einen frischen Blick auf die herausragende Musikerpersönlichkeit. Am Sonntag, 23.3.2025, laden wir um 15 Uhr zu einer öffentlichen Führung mit dem Kunsthistoriker Peter Paul Pisters M.A. ein.
Die Kosten für die Veranstaltung betragen 3,- € / erm. 2,- € zzgl. Museumseintritt.
Zur Ausstellung "Beethoven, du bist der Größte!". Der Komponist in Karikaturen, Cartoons und Comics l bis 19.10.2025
Joseph Daniel Böhm l Beethoven beim Spaziergang l Wien, um 1820 l Original: Beethoven-Haus Bonn l Foto: Silke Bettermann
Skurril, frech, laut oder hintergründig – all das kann Beethoven sein, wenn er durch die Brille kreativer Zeichner und Karikaturisten gesehen wird. Schon zu seinen Lebzeiten war der Komponist als Person fast ebenso populär wie seine Musik, und das Interesse an seiner eigenwilligen Erscheinung, seinen Gewohnheiten und seinen Charakter war beim Publikum groß.
So schufen musikbegeisterte Künstler bereits in den 1820er Jahren humorvolle Darstellungen, die Beethoven beim Spaziergang festhalten, und schon 1833 entstand die erste echte Karikatur, als sich Johann Peter Lyser mit Beethovens Aussehen beschäftigte.
Eine wirkliche Blüte erlebte das Interesse an dieser Art der Darstellung jedoch erst am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Verehrung für Beethoven beim breiten Publikum, aber auch bei Schriftstellern, Malern und Bildhauern ihren Höhepunkt erreichte. Als Reaktion darauf erschienen in satirischen Zeitschriften witzige Bilder, in denen Beethoven auf aktuelle Entwicklungen aus Musik, Gesellschaft und Politik reagiert. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen agiert er sogar als Inbegriff deutscher Kultur in politischen Karikaturen.
Oscar Garvens l Beethoven dirigiert das Orchester der europäischen Nationen l aus: Kladderadatsch, Berlin, 1927 l Original: Beethoven-Haus Bonn l Foto: Silke Bettermann
Nach einer Phase der Zurückhaltung in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg entstanden im deutschen Sprachbereich seit den 1970er Jahren wieder vermehrt humorvolle Beethoven-Interpretationen, die vom Publikum auch rasch positiv aufgenommen wurden. Als Beispiel seien hier die Bildschöpfungen von Michael Mathias Prechtl genannt, von denen eine 1970 sogar als Plakat für das Bonner Beethoven-Fest verwendet wurde. In den USA feierten inzwischen Comics zum Thema Beethoven Erfolge und machten ihn und seine Musik auf eine ganz neue Art und Weise populär – vor allem unter den Fans der „Peanuts“-Cartoons.
Heute ist die Menge der witzigen Bilder zu Beethoven als Mensch und als Künstler kaum mehr überschaubar, und überall auf der Welt entstehen originelle Karikaturen, Comics und Videoclips, die den Komponisten auf diese spezielle Art feiern.
