Begehbare Australienvoliere wird bald eröffnet

Neuwied, 10. Oktober 2024 - Rote Felsen, rotbrauner Sand, „Kangaroo Crossing“-Schilder und dazu das Gekreische zahlloser Sittiche – nur das feuchtkalte Wetter passt so gar nicht zur australisch anmutenden Umgebung. Abgesehen davon ist die Illusion fast perfekt: „Uns war wichtig, dass Besucher sich nicht einfach nur frei zwischen verschiedenen australischen Vögeln bewegen können, sondern sich wirklich nach Australien versetzt fühlen. Das ist dann nochmal ein ganz anderes, intensiveres Erlebnis“, beschreibt Kurator Maximilian Birkendorf die Idee hinter dem neuesten Projekt des Zoo Neuwied, welches kurz vor der Vollendung steht.

Die Großvoliere wurde zentral im Zoo in der Nähe des Spielplatzes errichtet und ist, neben dem Streichelzoo, das erste Gehege, in das Besucher zu den Tieren hineingehen können. In der naturnah gestalteten, rund 1000 Quadratmeter großen Voliere bewegen sich Besucher auf breiten, barrierefrei angelegten Wegen zwischen den Tieren. Fast 200 Vögel werden in dem Gehege leben, neben den für Australien typischen Wellen- und Nymphensittichen auch Kakadus, Diamanttäubchen und die bodenbewohnenden Maskenkiebitze. Die ersten sind schon da: „Damit die Tiere bei der Eröffnung ein natürliches, entspanntes Verhalten zeigen ist es wichtig, dass sie vorher ausreichend Zeit haben, sich an ihre neue Umgebung und neue Mitbewohner zu gewöhnen“, erklärt Birkendorf. „Beim Einsetzen der Tiere sind wir schrittweise vorgegangen: Zuerst haben wir die 63 Wellensittiche, die wir Anfang September aus einem anderen Park geholt haben, gleich nach dem Transport in das Vorgehege der neuen Voliere gesetzt. 10 Tage später sind dann unsere eigenen Wellen- und Nymphensittiche, knapp 50 Vögel insgesamt, dorthin umgezogen. Ende September haben wir auch unsere 27 Diamanttäubchen umgezogen, und weitere Vögel kommen noch hinzu. So ist gewährleistet, dass sich für die Tiere nicht zu viel auf einmal ändert, und es entsteht möglichst wenig Stress.“
Kurz bevor die ersten Besucher am letzten Herbstferienwochenende die Voliere erkunden können werden die Vögel aus dem großen, überdachten Vorgehege, welches in Zukunft als Rückzugsort bei ungünstiger Witterung genutzt werden wird, in die eigentliche Freiflugvoliere entlassen. Bis dahin haben der Kurator und sein Team aus Tierpflegern und Zootechnikern aber noch einiges zu tun: „Die Beleuchtung in der Voliere muss noch angeschlossen werden und im Teich, über den die Besucherbrücke führt, fehlt noch das Wasser. Dann müssen noch einige Äste als zusätzliche Sitzgelegenheiten für die Vögel in luftiger Höhe angebracht werden, und, und, und… langweilig wird uns in den nächsten Tagen nicht“, fasst Birkendorf zusammen.
Und nach der Eröffnung ist vor der Eröffnung: Die Arbeiten am zweiten Teil des Projektes, der unmittelbar an die Australienvoliere angrenzenden Südamerika-Anlage, sind ebenfalls in vollem Gange. In allzu weiter Ferne liegt auch die Fertigstellung dieser Anlage nicht mehr – die ersten Bewohner sind bereits ins neue Stallgebäude eingezogen...