Jugendliche aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien sprechen über ihre Erfahrungen

Ob in den Kindergruppen „Lapislazuli“ in Mayen und „Helianthi“ in Andernach oder in der „Jugendgruppe Palisander“: in allen drei Gruppen geht es um Heranwachsende, die mit der Suchtbelastung und/oder psychischen Belastung ihrer Eltern konfrontiert sind, eine verunsichernde Situation, in der die Gruppenangebote des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. und des Pastoralen Raums Mayen Halt und Unterstützung bieten. Anlässlich der bundesweiten „Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien“ der NACOA (National Association for Children of Addicts) haben jetzt drei Jugendliche der „Jugendgruppe Palisander“ in Mayen offen über ihre Situation gesprochen. In unserem Text nennen wir sie Carolin, 17 Jahre, Eveline, 16 Jahre, und Maria,15 Jahre alt.

(von links) David Morgenstern, die beiden Praktikantinnen Svenja Dünchel und Hannah Koll sowie Sarah Krämer und Natalie Pauls geben den Kindern und Jugendlichen Halt. Foto: Eberhard Thomas Müller

Caritas-Mitarbeiterin Sarah Krämer sowie Pastoralreferent David Morgenstern vom Pastoralen Raum Mayen begleiten die sieben Jugendlichen der Gruppe „Palisander“ in Mayen, während Caritas-Mitarbeiterin Natalie Pauls die drei Gruppen seitens der Suchtberatungsstelle koordiniert.

Es gibt nicht viele Menschen, mit denen man über die Familiensituation sprechen kann. „Ich rede mit Freunden über alles. Aber es gibt halt Dinge, die Freunde nicht wissen sollten, weil ich mir nicht sicher bin. Einige würden verständnisvoll reagieren, andere wären schockiert und wüssten nicht damit umzugehen“, so Eveline, der es wichtig ist, „dass ich hier über meine Probleme reden kann und dafür nicht abgelehnt werde.“ „Das Thema wird leider totgeschwiegen, dann reagieren die Leute so“, meint Maria. Und Carolin ist es wichtig, „dass wir uns gegenseitig wertschätzen und zuhören.“ In den Gruppenstunden werden auch schwierige Themen angesprochen. „Die Jugendlichen können im geschützten Rahmen über alles sprechen,“ so Sarah Krämer. Und David Morgenstern ergänzt: „Die Jugendlichen fühlen sich gesehen und gehört. Ein Austausch auf Augenhöhe, frei von Vorurteilen und Stigma, das ist das, was wir leisten können.“ Außerdem stehen auch gemeinschaftsstärkende Ausflüge und Aktionen auf dem Programm, wie der Besuch der Sommerrodelbahn in Altenahr vor den Sommerferien.

Mit einer Video-Aktion anlässlich der COA-Aktionswoche möchten die Gruppen Kinder und Jugendliche erreichen, die sich in derselben Situation befinden. Im Rahmen eines Schattenspiels erzählen sie von ihren Erlebnissen und was die Gruppe für sie bedeutet. Sie wollen anderen Kindern und Jugendlichen Mut machen und ihnen sagen: „Du bist nicht allein“. Die Aktion ist auf Instagram der Caritas Mayen zu sehen.

Die Gruppe bietet auch regelmäßige Familienaktionen und Elterngespräche an. Dank der wöchentlichen Treffen kann Eveline zuhause selbstbewusst Probleme ansprechen: „Meine Mama weiß, dass ich in der Gruppe bin, und ich kann mich mit ihr unterhalten. Die Gruppe hat mir geholfen, Probleme zu verstehen.“

Um die Arbeit innerhalb der Kinder- und Jugendgruppen weiterhin leisten zu können, bedarf es einer gesicherten Finanzierung. Aber gerade dort steht es schlecht um die Jugendgruppe „Palisander“ und die Kindergruppe „Lapislazuli“. Um die Kinder und Jugendlichen aus sucht- und/oder psychisch belasteten Familien weiterhin unterstützen zu können, brauchen die Kinder- und Jugendgruppen dringend Spenden und Patenschaften. Jeder Geldbetrag hilft, den sicheren Ort für die Kinder aufrechtzuerhalten.

 

Spendenkonten des Caritasverbands

 

DE07 5765 0010 0000 0174 00

Kreissparkasse Mayen

 

DE32 5776 1591 0019 7042 00

Volksbank RheinAhrEifel eG

 

Weitere Infos zu den Kinder- und Jugendgruppen finden sich auf der Caritas-Homepage:

caritas-rhein-mosel-ahr.de/suchtb-mayen