Bürgerinfo am 4. April - Herschbach und OB Einig: Wind als wichtiger Bestandteil im künftigen Energiemix

18.03.2024

Neuwied. Der Strombedarf für Neuwied wird durch die Energie- und Wärmewende deutlich steigen. Die Stadtwerke Neuwied (SWN) wollen einen Teil der benötigten Energie mit Windkraftanlagen erzeugen. Über den Stand der bisherigen Potentialanalysen informieren sie am Donnerstag, 4. April, um 19 Uhr in der Aula der Christiane-Herzog-Schule/Heinrich-Haus, Neuwieder Straße 21a.
Den Prüfungsauftrag der Windpotentiale hatte der Stadtrat nach einer Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP IV) im März des vergangenen Jahres ausgedehnt. „Demnach konnten somit Flächen betrachtet werden, die auch innerhalb der Kernzone des Naturparks Rhein-Westerwald liegen“, so der Oberbürgermeister und SWN-Aufsichtsratsvorsitzende Jan Einig. „Für das Neuwieder Stadtgebiet bedeutete das in erster Linie, dass wir den Heimbach-Weiser Wald untersuchen ließen und mit anderen Gemeinden und Grundbesitzern – auch im Umfeld der Stadt - den Schulterschluss suchten.“

 

Auf dem Gemeindegebiet der Stadt werden nun 16 Standorte näher betrachtet: „Ein Teil davon liegt auf städtischem Grund, des Rest ist in Privateigentum“, so Einig.
„Die Herausforderung besteht auf drei Ebenen“, sagt SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach. „Erstens wollen möglichst viel Energie selbst erzeugen, um sie in Zukunft zu vernünftigen Preisen anbieten zu können - ohne die gewaltigen und zuletzt schmerzlichen Schwankungen an den Börsen, die die Haushalte belasteten. Das bedeutet zweitens enorme Investitionen, da Neuwied ein stark ausgebautes Gasnetz hat, das wir zu einem sehr großen Teil ersetzen müssen. Und drittens muss es schnell gehen: Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass wir verbindliche Zwischenziele festlegen müssen, die bis 2045 zur Klimaneutralität führen sollen. Das sind gut 20 Jahre, was aber angesichts der Aufgabe ein kurzer Zeitraum ist.“
Gemeinsam erläutern Einig und Herschbach in der Aula der Christiane-Herzog-Schule am 4. April ab 19 Uhr die Vorgehensweise und den Stand der Analysen und sowie weitere Schritte zur Untersuchung der Flächen. „Wir stehen noch ganz am Anfang. Es sind etliche Untersuchungen nötig, bis ein Genehmigungsantrag überhaupt auf den Weg gebracht werden kann“, betont der OB. Entschieden ist auch laut Herschbach damit noch nichts, aber Windkraft könne ein wichtiges Standbein zur Gestaltung der Energie- und Wärmewende sein, werde aber nur einen Teil des Bedarfs decken können: „Photovoltaik, Biomasse, Flusswärmepumpen und andere Möglichkeiten untersuchen wir ebenfalls. Wir brauchen einen Mix, damit wir in den Startlöchern stehen, sobald die ´Kommunale Wärmeplanung´ abgeschlossen ist.“