12. Kemperhof-Symposium „Senologie & Gynäkologische Onkologie“ in Koblenz gab zukunftsweisende Impulse
Experten informierten über neue Therapien gegen Brustkrebs und gynäkologische Krebserkrankungen

KOBLENZ. (Fotos: GK-Mittelrhein/Luisa Gitzen) - Brustkrebs und gynäkologische Krebserkrankungen gehören zu den großen Herausforderungen der modernen Medizin. Doch die Forschung macht stetig Fortschritte, die neue Therapien und bessere Heilungschancen ermöglichen. Beim 12. Kemperhof-Symposium in Koblenz trafen sich führende Experten, um aktuelle Erkenntnisse und innovative Behandlungsmethoden vorzustellen – ein Treffen, das Hoffnung macht und zeigt, wie nah Wissenschaft und Praxis heute beieinanderstehen. 

Dr. med. Arno Franzen, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, eröffnete die Veranstaltung und stellte Aktuelles aus der Frauenklinik und dem zertifizierten Onkologischen Zentrum Koblenz-Mittelrhein vor. Dabei betonte er: „Unser Ziel ist es, Patientinnen nicht nur bestmöglich medizinisch zu behandeln, sondern ihnen auch Mut und Perspektiven zu geben. Die enge Verzahnung von Forschung, Klinikalltag und interdisziplinärer Zusammenarbeit ist dabei der Schlüssel, um die Heilungschancen kontinuierlich zu verbessern.“

Im Rahmen des 12. Kemperhof-Symposiums „Senologie und Gynäkologische Onkologie“ referierten führende Experten aus Koblenz, Bad Homburg und Mainz über neue Therapien gegen Brustkrebs und gynäkologische Krebserkrankungen. Fotos: GK-Mittelrhein/Luisa Gitzen

Daraufhin veranschaulichte Frank Pelz, Oberarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Kemperhof, aus der Sicht einer Patientin, wie existenzielle Ängste und subjektive Wahrnehmungen den Krankheitsprozess prägen. Dabei wurde deutlich: Erst durch die enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team – von der Tumorkonferenz bis zur gemeinsamen Entscheidungsfindung – kann eine patientenzentrierte Versorgung gelingen. 
Auch in der Strahlentherapie schreitet die Entwicklung stetig voran. Prof. Dr. med. Rudolf Weide aus der Praxis für Hämatologie und Onkologie in Koblenz betonte die Bedeutung personalisierter Therapieansätze, um Behandlungserfolge zu steigern und Begleiterscheinungen zu minimieren. Anhand von Patientenbeispielen und Studien zeigte er, welche Fortschritte die Therapie gegen Brustkrebs in den vergangenen Jahren gemacht hat – mit dem mutmachenden Ergebnis: Im Vergleich zu früher hat sich die Lebenszeit der Patientinnen um mehrere Monate gesteigert.

Fotos: GK-Mittelrhein/Luisa Gitzen

Im Anschluss zeigte Dr. med. Uwe Müller-Bülow aus dem Radiologischen Institut Dr. von Essen in Koblenz auf, wie moderne Strahlentherapiekonzepte beim Mammakarzinom individuell auf Risikoprofile abgestimmt werden. 
Prof. Dr. med. Arnd Hönig, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Brust- und Gynäkologischen Krebszentrums am Marienhaus Klinikum Mainz, stellte neue Behandlungsmethoden für hormonabhängige Tumore vor. Dabei ging es vor allem um die Möglichkeit, die modernen zielgerichteten Therapien besser auf die einzelnen Patientinnen abzustimmen.
Das Symposium endete mit dem Vortrag von Prof. Dr. med. Dominik Denschlag, Chefarzt der Frauenklinik und Leiter des Brust- und Gynäkologischen Krebszentrums der Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg. Er erläuterte, dass sich bei der Behandlung des Endometriumkarzinoms (Gebärmutterkrebs) ein grundlegender Wandel vollzogen hat. Früher galt diese Krebserkrankung als eine weitgehend homogene Krankheit, heute weiß man, dass es verschiedene Unterarten gibt, die sich sehr unterschiedlich verhalten. Durch spezielle molekulare Untersuchungen können Ärzte feststellen, welcher Typ vorliegt, und eine individuelle Therapie anpassen.
Neben den fachlich spannenden Vorträgen bot das Symposium wertvolle Möglichkeiten zum kollegialen Austausch bei der Industrieausstellung und beim entspannten Get-together. Abschließend fasste der Hauptorganisator Dr. med. Arno Franzen zusammen: „Die Veranstaltung unterstreicht eindrucksvoll, wie wichtig kontinuierliche Fortbildung in einem sich schnell wandelnden Fachgebiet wie der Senologie und gynäkologischen Onkologie ist. Gleichzeitig stärkt sie die Vernetzung und Zusammenarbeit der Fachleute in der Region – ein bedeutender Schritt für eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen vor Ort.“