Damit der Neustart für den Wirtschaftsstandort Deutschland gelingt: Wahlcheck mit fünf Schwerpunkten
KAMMERBEZIRK/KOBLENZ.(Bildquelle: Michael Jordan, Koblenz) Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar gibt es vom Handwerk eine deutliche Botschaft: der Standort Deutschland braucht einen Neustart! Damit der gelingt, hat das bundesdeutsche Handwerk 25 zentrale Punkte unter dem Titel „25 für 25“ zusammengefasst.
Für die Handwerkskammer (HwK) Koblenz hat Präsident Kurt Krautscheid dieses Thema bereits beim Neujahrsempfang vor 650 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aufgegriffen:
„Für einen wirtschaftlichen Aufschwung braucht es mutige und entschlossene Maßnahmen.“ Der Bundestagswahl und den sich daraus ergebenden Bündnissen komme eine hohe Bedeutung für diese Neujustierung zu, „daran wird sich die künftige Bundesregierung messen lassen müssen. Die Politik muss nach der Wahl liefern!“
Das Handwerk nennt für einen erfolgreichen wirtschaftlichen Neustart diese fünf Schwerpunkte:
Freiräume schaffen, Wettbewerbsfähigkeit erhöhen
Wieder Lust auf Unternehmertum machen
Bildungsstrukturen des Handwerks stärken
Handwerk weiter fest in Städten und ländlichen Räumen verankern
Potenziale zur Sicherung von Fachkräften ausschöpfen
Kurt Krautscheid ist seit 2014 Präsident der Handwerkskammer Koblenz und selbstständiger Dachdeckermeister aus Neustadt (Wied). Seit 2015 ist er auch Mitglied im Vorstand des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) und spricht sich für dessen Wahlprüfsteine „25 für 25“ aus. / Bildquelle: Michael Jordan, Koblenz
Jedes dieser fünf Schwerpunktthemen ist mit fünf konkreten Vorschlägen hinterlegt (www.zdh.de/25fuer25/). Gleich zu Beginn wird eine spürbare Entlastung bei Steuern und Abgaben für Betriebe und Beschäftigte gefordert, gefolgt von einer deutlichen Reduzierung der Sozialabgaben. „Hier machen wir seit Jahren eine Fehlentwicklung aus, die uns heute einen unrühmlichen Spitzenplatz im internationalen Vergleich der Abgabenbelastung beschert“, so Krautscheid. Denn unter den 38 OECD-Mitgliedstaaten rangiert Deutschland nach Belgien auf Platz zwei, was die Belastung der Arbeitseinkommen mit Steuern und Sozialabgaben betrifft. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 29 Prozent. Deutschland verlangt seinen erwerbstätigen Bürgern durchschnittlich 40 Prozent des Einkommens ab. Zum Vergleich: 1975 waren es 36 Prozent und Deutschland lag im OECD-Ranking auf Platz 6. Mit 39,3 Prozent im Jahr 2022 war es im internationalen Vergleich Platz 10. „Schaut man sich die Entwicklung der letzten drei Jahre im OECD-Bereich an, muss man leider feststellen: Steuern und Sozialabgaben im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt sind in Deutschland überdurchschnittlich gestiegen. Viele Länder haben vor dem Hintergrund geopolitischer Entwicklungen und einer Abkühlung der wirtschaftlichen Lage einen anderen Weg – und zwar im Sinne der Entlastung ihrer Unternehmen und ihrer Beschäftigten – eingeschlagen. Hier sollten auch wir nun dringlichst deutlich korrigieren! Das ist überfällig, zumal unser Wirtschaftswachstum im internationalen Vergleich auf einem der unteren Plätze rangiert.“
Fakt ist mit Blick auf die Zahlen: Die deutsche Wirtschaft tritt seit nunmehr fünf Jahren auf der Stelle. Einige Großunternehmen außerhalb des Handwerks denken über Standortverlagerungen ins Ausland nach oder haben diese längst vollzogen. Auch Stellenabbau ist in der Industrie längst ein großes Thema. „Handwerksbetriebe sind ein elementarer Teil der deutschen Wirtschaft. Sie werden Schwierigkeiten bei den gesetzten aktuellen Rahmenbedingungen kaum mit einer Abwanderung ins Ausland lösen. Umso mehr sind wir auf verlässliche und optimale Voraussetzungen im Land angewiesen. Wie diese zu erreichen sind, ist ebenfalls Teil unseres Wahlchecks „25 für 25“. Das Ziel ist typisch fürs Handwerk: Nicht meckern, sondern konkrete Vorschläge machen, wie es besser laufen kann – die Empfehlungen des Handwerks liegen auf dem Tisch.“
Der Wahlcheck des Handwerks zur Bundestagswahl 2025 ist hier online nachzulesen: www.zdh.de/25fuer25/