Neuwieder Jugendschutz fördert Medienkompetenz
Ob Klassenchat, Social Media oder Künstliche Intelligenz: Die digitale Lebenswelt bietet Kindern und Jugendlichen neue Chancen – birgt aber auch Risiken. Um junge Menschen und ihr Umfeld dabei sicher zu begleiten, fördert der Jugendschutz der Stadt Neuwied gezielt die Medienkompetenz. Die „Kinderfreundliche Kommune“ setzt dabei auf Prävention und Aufklärung. Jugendschützerin Tanja Buchmann zieht für 2025 positive Bilanz und blickt auf ein vielfältiges medienpädagogisches Programm für Kinder, Eltern und Fachkräfte zurück.
Zum Jahresauftakt beteiligten sich 90 Klassen der Grundschulen im Stadtgebiet an einem Medienquiz mit tollen Preisen, das den bewussten Umgang mit sozialen Medien thematisierte. Eine ergänzende Elternumfrage ergab: Viele Erziehungsberechtigte wünschen sich konkrete Unterstützung bei der Medienerziehung. Daraus resultierten zwei Elternabende, die alltagsnahe Fragen aufgriffen – insbesondere Sicherheit und Orientierung in sozialen Netzwerken.
Künstliche Intelligenz ist ebenfalls längst Teil der Jugendkultur. Der Bedarf, Fachkräfte medienpädagogisch zu qualifizieren, wächst. In zwei Workshops setzten sich Neuwieder Schulsozialarbeiter sowie Jugendschützer mit Chancen und Risiken von KI auseinander. Die Nachfrage war sehr groß. Der fachliche Austausch zeigte, wie wichtig es ist, Fachkräfte für den verantwortungsvollen Umgang mit KI zu sensibilisieren und innovative Ansätze in der Medienpädagogik zu entwickeln, um Kinder und Jugendliche sicher in der digitalen Zukunft zu begleiten. Die Neuwieder Mädchen und Jungen wurden auch direkt erreicht – Workshops an innerstädtischen Grundschulen vermittelten Schritte zur Risikoaufklärung und zu sicherem Verhalten in sozialen Medien kindgerecht. Jugendlichen bot ein Workshop zum Thema Cybermobbing Rat zu drängenden Fragen: Wie erkenne ich Mobbing im Netz? Wie gehe ich damit um und wie schütze ich mich davor?
„KI und digitale Medien öffnen jungen Menschen Türen zu Bildung, Zusammenarbeit und eigener Entfaltung. Jugendliche sind dabei nicht nur Nutzer, sondern auch kompetente Mitgestalter. Sie bringen Kreativität, Neugier und kritisches Denken ein und geben oft wertvollen Input, um Technologien sinnvoll zu nutzen“, weiß Buchmann. Entsprechend werden die Angebote zur Förderung der Medienkompetenz stetig weiterentwickelt. Darüber hinaus deckt der Jugendschutz weitere Präventionsfelder ab. Dazu zählt sexualisierte Gewalt: Das Theaterstück „Ganz schön blöd“ erreichte zuletzt rund 400 Kinder. „Auch Gewaltprävention, Netzwerkarbeit und Kooperationen in der Suchtprävention bleiben wichtige Säulen unserer Arbeit“, betont die Jugendschützerin der Stadt.
Für 2026 sind weitere Formate geplant, die sich inhaltlich auch an der JIM-Studie orientieren, einer bundesweiten Befragung zum Medienumgang von 12- bis 19-Jährigen. Sie zeigt, über welche Themen verstärkt aufgeklärt werden muss: Cybersicherheit, Cybermobbing in Netzwerken oder Chats, unangemessene Inhalte wie Gewalt, Pornografie, Rassismus. Bedeutung gewinnen auch das Absichern eigener Accounts und das Erkennen von Onlinebetrug.
Weitere Informationen erteilt Tanja Buchmann, Kinder- und Jugendförderung der Stadt Neuwied, telefonisch unter 02631/802172 oder per E-Mail an kijub@neuwied.de.


