Stadt Neuwied setzt sichtbares Zeichen

(Foto: Melanie Lange) - Häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt ist in Deutschland alarmierend verbreitet: Im Jahr 2024 wurden bundesweit fast 266.000 Fälle häuslicher Gewalt polizeilich registriert. Rund 70 Prozent der Betroffenen waren Frauen und Mädchen – ein Höchststand seit Beginn der Erhebung. In Deutschland stirbt statistisch gesehen fast an jedem einzelnen Tag eine Frau durch ihren (Ex-)Partner oder erleidet lebensgefährliche Gewalt. Die Dunkelziffer liegt deutlich höher, da viele Betroffene aus Angst oder Scham keine Hilfe suchen. Vor diesem gravierenden Hintergrund positionieren sich der Neuwieder Stadtvorstand und Astrid Thol, interne Gleichstellungsbeauftragte der Verwaltung, auch in diesem Jahr anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen klar gegen jede Form geschlechtsspezifischer Gewalt.

Große Aktionsbanner mit dem deutlichen Statement „NEIN! zur Gewalt gegen Frauen“ machten vor dem Verwaltungsgebäude auf das wichtige Thema aufmerksam. „Gewalt gegen Frauen ist kein Randproblem, sondern eine bittere Realität – auch in Neuwied“, betont Thol. „Die Banner stehen bewusst an einem zentralen Ort. Sie machen deutlich: Wegsehen ist keine Option, und Gewalt hat in unserer Stadt keinen Platz.“ Auch der Stadtvorstand unterstützt die Aktion ausdrücklich. „Wir bekennen uns klar und überzeugt zu einer Haltung der Nulltoleranz gegenüber Gewalt“, unterstreicht OB Einig. „Die Banner sind zugleich ein Signal an Betroffene: Ihr seid nicht allein, es gibt Hilfsangebote!“

Die Stadt Neuwied beteiligte sich damit erneut an der bundesweiten und internationalen Aufmerksamkeit rund um den 25. November und setzte ein öffentliches Zeichen für Solidarität, Sensibilisierung und gesellschaftliche Verantwortung. Frauen, die Gewalt erfahren, können sich jederzeit kostenlos unter 116 016 anonym an das bundesweite Hilfetelefon wenden.

Gleichstellungsbeauftragte Astrid Thol, Beigeordneter Ralf Seemann und Oberbürgermeister Jan Einig beim Aktionsbanner auf der Engerser Landstraße. (Foto: Melanie Lange)