Die Neuwieder Gruppe der internationalen Menschenrechtsorganisation Amnesty International würde es bedauern, wenn ausgerechnet in der Fair-Trade-Stadt Neuwied, der vor über 45 Jahren gegründete Eine-Welt-Laden in der Marktstraße, seine Türen schließen müsste.
Amnesty Mitglied Inge Rockenfeller führt aus:“ Vor 7 Jahren wurde der Stadt Neuwied das Fair-Trade-Siegel verliehen. Denn Neuwied wollte sich dafür einsetzen, dass mit dem fairen Handel die Lebens-und Arbeitsbedingungen von Produzent*innen von Waren in Entwicklungs-und Schwellenländern verbessert werden und ein global gerechter Handel möglich wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Eine-Welt-Laden haben, der ausschließlich Produkte des fairen Handels verkauft.“
Ihr Kollege Manfred Kirsch erinnerte daran, dass der Eine-Welt-Laden einen erheblichen Beitrag zum Bewusstsein der Menschen für fair gehandelte Produkte aus dem globalen Süden geleistet habe. Angesichts der ungerechten Situation in dieser Welt komme es immer mehr darauf an, durch den Kauf von Waren aus diesen Regionen ein kleines Stück zu einem gerechten Handel beizutragen.
Amnesty Neuwied appelliert an engagierte Menschen aus Neuwied und Umgebung, ihre Tätigkeit in den Dienst des Vereines, der den Laden betreibt, zu stellen.
Die Neuwieder Amnesty Gruppe wird auch weiterhin mit dem Eine-Welt-Laden, gerade auch im Sinne der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte, ihre Zusammenarbeit aufrechterhalten.
Rockenfeller und Kirsch betonen beide, dass der Eine-Welt-Laden in einer Fair-Trade-Stadt dazu gehört. Er ist eine Institution geworden, die unbedingt erhalten bleiben muss.
Deshalb ist es für die Mitglieder der Amnesty Gruppe Neuwied wichtig, dass Neuwied sich als Fair-Trade-Stadt für den Erhalt des Ladens einsetzen sollte. Denn der Laden ist ein Symbol für den fairen Handel, der die Menschenrechte der einfachen Arbeiter, die von Armut betroffen sind, schützen will.
Wolfgang Rahn, Vorsitzender der Lokalen Agenda 21 in Neuwied und der Fair Trade Steuerungsgruppe in Neuwied ergänzt. Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit dem Eine-Welt-Laden zusammen und haben aus der Arbeit viele Anregungen erhalten, die zum Beispiel für die Anerkennung als Fair Trade Stadt und Fair Trade Kreis mündeten. Sollte es jetzt nicht mehr möglich sein, den Bestand des Eine- Welt-Ladens sicherzustellen, würde ein Eckpfeiler der Entwicklungspolitischen Zusammenarbeit in Neuwied wegfallen.
Die Sichtbarkeit der konkreten Unterstützung von Menschen in aller Welt ist in Neuwied sehr stark mit dem Eine-Welt-Laden verbunden. Hier ist es möglich, Produkte zu fairen Preisen zu erwerben und Informationen zu den Produktionsabläufen zu erhalten.
Ein Ende dieser Institution wäre ein sehr großer Verlust für alle Menschen in Neuwied.
Inge Rockenfeller und Manfred Kirsch, Amnesty Gruppe Neuwied
Wolfgang Rahn, Vorsitzender der Lokalen Agenda 21 Neuwied