Viele Küken in der neuen Australien-Voliere im Zoo Neuwied

Neuwied, 30. Mai 2025 – Foto: Martina Hartung - Erst im vergangenen Herbst wurde die begehbare Australien-Voliere im Zoo Neuwied eröffnet, und nun hat Kurator Maximilian Birkendorf erfreuliche Neuigkeiten: „Fast alle Nistkästen sind besetzt, und bei vielen Brutpaaren sind die Küken bereits geschlüpft.“Den meisten Nachwuchs gibt es bei den Wellensittichen zu verzeichnen – kein Wunder, sind sie doch mit fast 100 Individuen die zahlenmäßig am stärksten vertretene Art in der Voliere. Sowohl in den Naturstamm-Nisthöhlen im für Besucher zugänglichen Bereich der Voliere als auch in einigen Nistkästen im Innenbereich sind Küken geschlüpft.

„Die ersten sind bereits aus den Nistkästen ausgeflogen“, verrät der Kurator. „Es dauert nur wenige Wochen, bis sie flügge werden. Sobald sie ausgeflogen sind, sind sie für Besucher kaum noch von den Altvögeln zu unterscheiden. Vielleicht sind sie noch ein bisschen flaumiger und halten sich noch mehr am Boden auf. Aber sie sind dann schon genauso groß wie ihre Eltern. Kaum vorstellbar, wenn man sieht, wie winzig die nackten Nesthocker nach dem Schlupf zunächst sind, die wachsen praktisch im Zeitraffer.“

Foto: Martina Hartung

Bei den größeren Nymphensittichen haben ebenfalls mehrere Paare erfolgreich gebrütet und auch bei den Schildsittichen, die mit nur 6 Vögeln eine Minderheit in der Gemeinschaftsvoliere bilden, hat das erste Paar Nachwuchs. „Die Schildsittiche sind etwas zurückhaltender als die Wellen- und Nymphensittiche“, findet der Kurator, „vielleicht einfach, weil sie nicht so einen großen Schwarm um sich haben. Die haben im Schutz des Vorgeheges gebrütet, abseits von den Besuchern.“

Das Brutgeschäft der gefiederten Volieren-Bewohner wird genau im Auge behalten: „Obwohl unsere Voliere mit rund 1000m² wirklich sehr groß ist können wir die Brut nicht komplett unreguliert laufen lassen“, bedauert Birkendorf. „Dann hätten wir hier innerhalb kürzester Zeit eine Überbevölkerung, wodurch es unter den Tieren zu Konkurrenzdruck käme. Die Fortpflanzung hormonell zu unterbinden, wie es bei viele Säugetieren möglich ist, funktioniert bei Vögeln nicht. Abgesehen davon sind Balz, Brut und Kükenaufzucht auch ganz wichtige Bestandteile des Verhaltensrepertoires, die man den Tieren nicht nehmen sollte. Daher lassen wir die Vögel brüten, entfernen aber einen Teil der Eier aus dem Gelege. In die Brutsaison gestartet sind wir mit etwa 150 Vögeln und am Ende der Saison werden wir rund 200 haben. So wächst die Population nicht zu schnell und wir gewährleisten, dass es allen Vögeln langfristig gut geht.“