Südamerikaanlage im Zoo Neuwied für Capybara und Nandu fertiggestellt
Neuwied, 22. Mai 2025 – Lange haben die Besucher des größten Zoos von Rheinland-Pfalz gewartet, nun endlich ist es soweit: In Neuwied sind wieder Capybaras zu sehen!
Schon 2023 wurde mit dem Bau des Gehegekomplexes begonnen, der aus einer für Besucher begehbaren Voliere für australische Vögel und aus einer großen, unterteilten Außenanlage für südamerkanische Tiere sowie einem gemeinsamen Stallgebäude besteht. Während jedoch das Gebäude und die Australienvoliere bereits im Herbst 2024 fertiggestellt und in Betrieb genommen wurden, mussten sich Liebhaber der größten Nagetiere der Welt länger gedulden.
Auch Tierpflegerin Martina Hartung ist ein Fan der Wasserschweine: „Ich arbeite super gerne mit Vögeln und auch unser Großer Ameisenbär Bramble, dessen Innen- und Außengehege schon seit mehreren Monaten fertig sind, gehört zu meinen Lieblingen. Aber auf die Capybaras habe ich mich schon gefreut, seit ich hier im Zoo angefangen habe“, erinnert sich die Revierleiterin.
Die zwei jungen Wasserschweine sind schon vor einigen Wochen im Zoo Neuwied eingezogen und hatten reichlich Zeit, sich an die neuen Pfleger, die Innenbereiche ihrer Gehege und aneinander zu gewöhnen. „Das ist auch gut so“, bekräftigt die Tierpflegerin, „denn Hugo und Maddy sind beide noch jung und vom Charakter her eher etwas schüchtern, also noch nicht so zutraulich und selbstbewusst wie man es von vielen Capybaras kennt. Daher hat es sehr geholfen, dass die beiden schon eine Beziehung zueinander aufgebaut hatten, als sie das erste Mal die neue Außenanlage erkunden konnten.“ Nachdem nun die Bepflanzung der Außenanlage gut angewachsen ist und auch das Wasserbecken abgedichtet und die Filteranlage in Betrieb genommen wurde, durften Maddy und Hugo die Außenanlage erkunden – „In ihrem eigenen Tempo!“, betont Martina Hartung. „Da die beiden ein vorsichtiges Naturell haben lassen sie sich Zeit mit Vorstößen auf unbekanntes Terrain. Im Doppelpack werden sie jedoch allmählich mutiger und da sie auch sehr neugierig sind werden ihre Ausflüge immer länger. Mittlerweile halten sie sich auch längere Zeit draußen auf und entfernen sich dabei weit vom Gebäude. Gedrängt haben wir sie bei alldem zu keiner Zeit: Wenn Tiere selbst bestimmen können, wann sie sich wie lange draußen aufhalten wollen, gibt ihnen das Sicherheit und Selbstvertrauen.“
Bei den beiden Capybaras besonders wichtig, denn im Außengehege gibt es einen neuen Mitbewohner, der den Beiden anfangs nicht geheuer war: Den Darwin-Nandu. Der südamerikanische Laufvogel teilt sich seine Außenanlage mit den großen Nagern – und war bei den ersten Begegnungen etwas aufdringlich. „Der Nandu war schon länger auf der Außenanlage und war es gewohnt, diese für sich zu haben. Der wollte erstmal abchecken, mit wem er sein Reich jetzt teilen muss“, vermutet sie. Gut, dass das große Wasserbecken jetzt fertig ist: Nicht umsonst werden Capybaras auch ‚Wasserschweine’ genannt, denn sie halten sich gern im Wasser auf und flüchten auch bei Gefahr dorthin. „Gefahr geht zwar von dem Nandu eigentlich nicht aus, aber es ist trotzdem gut, wenn sie den Teich als Rückzugsort benutzen können. Das ist eine natürliche, instinktive Verhaltensweise der Art die sie hier ausleben können und abgesehen davon ist es auch einfach schön, die Tiere beim Schwimmen und Tauchen zu beobachten – wobei Maddy deutlich lieber badet als Hugo“, verrät Martina Hartung, und gibt Besuchern noch einen Tipp: „Man sollte ein bisschen Geduld mitbringen und sich Zeit lassen beim Schauen. Viele Leute sehen die Tiere zuerst gar nicht, da die Anlage so dicht bewachsen ist, obwohl alle draußen sind. Und auch mal den Blickwinkel wechseln: Wenn man vorne am Teich keinen entdeckt, kann das von der anderen Seite der Anlage aus schon ganz anders aussehen.“