Vortrag von Judith Höhn-Engers und Michael Koelges, Stadtarchiv Koblenz, am Freitag, 21. März 2025, 18.00 Uhr, im Historischen Rathaussaal

„Nachdem es am 6. Juni 1944 den vereinten Kräften der Engländer und Amerikaner gelungen war, den für unüberwindlich gehaltenen Atlantikwall zu bezwingen, und die Russen bereits bis über die Grenzen Deutschlands vorgestoßen waren, galt für jeden einsichtsvollen Deutschen der Krieg als verloren“, schrieb Hafen- und Verkehrsdirektor Franz Lanters rückblickend. Am 19. März 1945 war das linksrheinische Stadtgebiet vollständig in amerikanischer Hand. Zehn Tage später überquerte die 69. US-Infanteriedivision den Rhein und besetzte auch die rechtsrheinischen Vororte und die Festung Ehrenbreitstein. Damit war der Krieg im Raum Koblenz zu Ende.

Der Vortrag ist Teil der Reihe "Koblenz erinnert: 80 Jahre Kriegsende und Befreiung" und beleuchtet kaleidoskopartig die Koblenzer Nachkriegszeit bis zur Währungsreform. Die letzten Kriegshandlungen an Rhein und Mosel, die schwierige Bewältigung alltäglicher Sorgen, der Hungerwinter 1946/1947, Schweizer Spende und Quäkerhilfe, zaghafte Anfänge einer „Entnazifizierung“, das wiedererwachende politische Leben mit der Bildung des Bürgerrats und der Neugründung demokratischer Parteien, kulturelle Bestrebungen, die schon wenige Wochen nach Kriegsende wieder einsetzten – all diese Themen sind Gegenstand des Vortrags über die Jahre 1945 bis 1948 in Koblenz.