Inventur der Tiere im Zoo Neuwied
Neuwied, 13. Februar 2025 – Nach mehreren Tagen Zählung und mehrfacher Kontrolle ist die jährliche Inventur der Tiere im Zoo Neuwied abgeschlossen: „Zum Jahresstart 2025 hielt der Zoo Neuwied 2033 Tiere aus 185 verschiedenen Arten“, fasst Jasmin Kuckenberg zusammen. Die stellvertretende Zoodirektorin ergänzt erklärend: „Diese Zahl erheben wir einerseits, um sie den Behörden zu übermitteln. Zum anderen ist es auch für uns selbst immer interessant zu sehen, wie sich der Bestand im Laufe des Jahres entwickelt hat.
Natürlich führen wir das ganze Jahr über Buch über Zu- und Abgänge, sowie Geburten und Todesfälle, aber wie sich diese Einzelereignisse in der Summe auswirken sieht man erst dann.“ Die Biologin gibt ein Beispiel: „Die Grauen Riesenkängurus sind eine unserer Flaggschiff-Arten, für die der Zoo Neuwied weithin bekannt ist, da wir schon seit den Gründungstagen die größte Herde dieser Tiere in Europa halten. 2023 haben wir den Bestand jedoch stark reduziert, da sich die Gruppe immer weiter vergrößert hatte und eine Geburtenkontrolle hier nicht so einfach ist. Daher hatten wir Anfang 2024 nur noch 33 Individuen, und jetzt, Anfang 2025, sind es bereits wieder 42. Das zeigt uns, dass unsere Entscheidung richtig war und sich die Größe der Herde von allein in kurzer Zeit wieder aufbaut.“
Auch bei den Blauaugenbuntbarschen, die seit 2023 als Zusatzbesatz im Becken der Brillenkaimane leben, beweist die Zählung, dass die Haltung der kleinen Fische gut funktioniert und nicht durch die Krokodile beeinträchtigt wird: Aus den 11 Barschen Anfang 2024 sind innerhalb eines Jahres 23 geworden. Es gibt jedoch auch Entwicklungen in die entgegengesetzte Richtung: „Die Brillenblattnasen-Kolonie in der Fledermausgrotte schrumpft langsam, im letzten Jahr von 180 auf jetzt 164 Tiere. Das macht auch Sinn, da es sich um eine reine Männergruppe handelt und somit natürlich kein Nachwuchs kommt, sondern nach und nach ältere Tiere sterben. Da es in Deutschland aber mehrere Halter großer, züchtender Brillenblattnasengruppen gibt, ist es problemlos möglich, von dort neue Tiere zu erhalten, wenn wir unseren Bestand wieder aufstocken wollen.“
Stark vergrößert hat sich hingegen der Bestand an Wellensittichen. „Das liegt aber nicht daran, dass 2024 ein besonders fruchtbares Jahr war“, lacht Jasmin Kuckenberg, „von 23 auf 91 Tiere ist allein durch Nachzuchten innerhalb eines Jahres nicht zu schaffen. Hier haben wir ordentlich aufgestockt und neue Tiere aus Nordhorn und Münster geholt, die dann alle zusammen in die neue begehbare Australienvoliere eingezogen sind, die wir im Herbst eröffnet haben.“ Zu diesem Bauprojekt gehört auch eine Südamerika-Freianlage, die in den nächsten Wochen fertiggestellt werden soll. Die Bewohner dieser Anlage sind schon da und tauchen in der Inventur als neue Arten im Vergleich zum Vorjahr auf: „Ein Capybara-Pärchen ist schon ins Haus eingezogen, und ein männlicher Darwin-Nandu ist bereits auf seiner Außenanlage für Besucher zu sehen. „Für den suchen wir noch nach einer Partnerin, sodass dann bei der nächsten Inventur hoffentlich zwei Tiere gelistet sind. Auch bei den Roten Pandas hoffen wir auf eine Steigerung der Anzahl im Laufe des Jahres. Da halten wir nämlich seit letztem Jahr wieder ein Pärchen, das hoffentlich im Frühling Nachwuchs bekommt. Auch die Mähnenwölfe sind seit neuestem endlich wieder zu zweit, da könnte ebenfalls noch eine Steigerung drin sein“, spekuliert die Biologin.
Und noch bei einer weiteren Art erhofft sich die stellvertretende Zoodirektorin ein höheres Inventurergebnis Anfang 2026: „Die Anzahl der Seehunde stand am 01. Januar 2025 erstmals seit 1995 auf Null, da wir die Tiere für den laufenden Neubau der Seehundanlage vorübergehend abgeben mussten. Hier hoffe ich sehr, dass die Bauarbeiten so zügig voranschreiten, dass wir noch in diesem Jahr wieder Seehunde in Neuwied willkommen heißen können – in einer fertiggestellten, nagelneuen Seehundanlage.“