Studie der Universität Koblenz in Kooperation mit der Firma Schleich zeigt große Potenziale im freien Spiel

 Freies Spielen ist gekennzeichnet durch die Selbstbestimmung des Kindes und birgt gerade darin Potenziale für die Entwicklung von Zukunftsfähigkeiten. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung wird freies Spielen oft im Zusammenhang mit pädagogisch-professionellen und institutionellen Kontexten betrachtet. Eine Studie der Universität Koblenz in Kooperation mit dem Spielwarenhersteller Schleich hat nun gezeigt, wie Eltern das Freie Spielen in ihren Familien betrachten und welchen Stellenwert sie ihm beimessen.

Dazu wurden in einer Online-Befragung 4.022 Eltern mit Kindern zwischen drei und neun Jahren befragt. Ziel war es, die Einstellung von Eltern zum freien Spielen und zur Marke schleich® zu erheben. Schwerpunkte der Untersuchung waren Spielmaterialien, Spielthemen und -ideen sowie die kindliche Lebenswelt. Es zeigte sich, dass Eltern dem freien Spielen ihrer Kinder große Bedeutung beimessen. So wünschen sich 84 Prozent der Befragten, dass ihre Kinder die meiste Spielzeit mit freiem Spiel verbringen, denn darin sehen sie große Potenziale für die kindliche Entwicklung. 97 Prozent der Eltern gehen davon aus, dass freies Spielen einen großen oder sehr starken Einfluss auf die Förderung von Fantasie und Kreativität hat. Auch Selbstvertrauen, Lösungsfindung und das Entwickeln von Ideen wird mit freiem Spielen in Verbindung gebracht. 89 Prozent  der Befragten gaben an, dass ihre Kinder im freien Spiel lernen, sich selbst zu beschäftigen, sich selbst zu vertrauen (78 %) und sich in andere hineinzuversetzen (74 %).

Spielthemen Tiere und Natur sind beliebt

Beim Freien Spielen werden vielfältige Themen bedient. Insbesondere „Tiere und Natur“ werden in allen Altersgruppen sowohl bei Jungen als auch Mädchen geschätzt. Die Themen „Fahrzeuge und Technik“ sowie „Alltagssituationen“ werden laut Umfrage vor allem bei jüngeren Kindern bespielt. Die Studie zeigt auch geschlechtsbezogene Unterschiede: So beschäftigen sich Jungen häufiger mit den Themen „Fahrzeuge und Technik“ sowie „Kampf und Wettkampf“, während bei Mädchen Themen wie „Familie“ und „Alltagssituationen“ beliebter sind. Dieses Ergebnis deckt sich mit bisherigen Forschungsergebnissen, die geschlechterstereotype Spielvorlieben bei Kindern beobachtet haben. Aus heterogenitätspädagogischer Perspektive ist deshalb die Bereitstellung von vielfältigem oder geschlechtsneutralem Spielmaterial von großer Bedeutung. Denn die Studie zeigt auch: Die Spielidee entwickelt sich meist aus dem zur Verfügung stehenden Material, was 69 Prozent der Eltern bestätigen.