PRESSEMITTEILUNG SI CLUB KOBLENZ
Dokumentarfilm wird anlässlich der interkulturellen Wochen im Apollo Kino gezeigt
KOBLENZ. Mangelnde Frauenrechte und die Ungerechtigkeiten in der iranischen Gesellschaft sind die traurige Basis des Dokumentarfilms „Sieben Winter in Teheran“. Dieser wird – im Rahmen der Interkulturellen Wochen Koblenz – am Montag, 7. Oktober, 19 Uhr, im Apollo Kino in Koblenz gezeigt. Im Anschluss findet ein moderiertes Gespräch statt. Veranstalter sind der Club Koblenz/Rhein von Soroptimist International, das ISSO-Institut sowie der Beirat für Migration und Integration und die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz.
Was macht eigentlich einen guten Dokumentarfilm aus? Er berichtet über wahre Ereignisse. So auch der beeindruckende Film von Steffi Niederzoll, der bei der Berlinale 2023 den Preis als bester Film in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ und den Friedenspreis der Heinrich-Böll-Stiftung erhielt. Darüber hinaus wurde Steffi Niederzoll selbst mit dem SI STAR 2024 ausgezeichnet. Ein Preis den der Mainzer Club der Soroptimisten alle zwei Jahre an eine Regisseurin verleiht, übergeben wurde dieser bisher durch Malu Dreyer.
In ihrem berührenden und erschreckend aktuellen Dokumentarfilmdebüt verwendet Regisseurin Steffi Niederzoll unter anderem originales Ton- und Bildmaterial, das aus dem Land geschmuggelt wurde. Es gibt Aufschluss auf den Tod der 19-jährigen Reyhaneh Jabbari, die zum Tode verurteilt wurde, weil sie in Notwehr den Mann tötet, der versucht hat, sie zu vergewaltigen. Sieben Jahre lang sitzt sie im Gefängnis, während ihre Familie Anwälte engagiert und die Öffentlichkeit über den Fall informiert Die junge Frau wird wegen Mordes verhaftet und zum Tode verurteilt. Trotz nationaler und internationaler politischer und menschenrechtlicher Bemühungen verweist die iranische Justiz auf das „Recht auf Blutrache“: Solange Reyhaneh ihre Anschuldigungen gegen den Mann nicht zurückzieht, darf seine Familie ihren Tod verlangen. Aber Reyhaneh bleibt bei ihrer Aussage und wird im Alter von 26 Jahren gehängt.
Die Regisseurin Steffi Niederzoll wurde 1981 in Nürnberg geboren. Sie studierte Audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln und an der Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Ihre Kurzfilme liefen erfolgreich auf internationalen Festivals und ihr mittellanger Film „Lea“ wurde 2008 bei „Perspektive Deutsches Kino“ gezeigt. Sie absolvierte mehrere Masterclasses und war Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in der Türkei. Neben ihrer filmischen Tätigkeit ist sie auch an interdisziplinären künstlerischen Arbeiten beteiligt. „Sieben Winter in Teheran“ ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.
Tickets gibt es ab sofort auf der Homepage des Kinos https://www.odeon-apollo-kino.de