- Mahnwache zum Stopp des Krieges in Gaza mit großer Beteiligung
Foto: Susanne Isaak-Mans
"Stoppt den Krieg in Gaza - keine Waffen mehr aus Deutschland für Israel" war die Forderung der Mahnwache am vergangenen Donnerstag, zu der mehr als hundert Menschen zum Engel der Kulturen in Neuwied gekommen waren. Veranstalter waren der Arbeitskreis Palästina Neuwied, EIRENE, Amnesty International, das Bündnis für Demokratie und Toleranz sowie das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel EAPPI. Josef Freise erläuterte für die Veranstalter die Forderungen: Es darf aus Deutschland keine Unterstützung für die Regierung von Netanjahu geben.
Bei der grenzenlosen Zerstörung des Gazastreifens ist die Suche von Hamas-Tätern nur noch ein Vorwand. Die Vertreibung und die nach Aussage von Mitgliedern der Regierung Netanjahu gezielte Aushungerung der Bevölkerung ist ein Kriegsverbrechen. Zu den Forderungen auf der Mahnwache gehörte auch, dass es keine Waffenlieferungen des Irans an die Hamas geben darf und dass die Geiseln freigelassen werden. Freise erinnerte an den 7. Oktober 2023 als Auslöser des schrecklichen Krieges. "Es zerreißt uns Herz und Verstand, die ausgemergelten Gesichter und Körper der israelischen Geiseln und die ausgemergelten Gesichter und Körper der palästinensischen Bevölkerung in Gaza zu sehen. Wir schließen uns nicht denen an, die immer nur auf eine Seite schauen." Es sei gut, dass die Stadt Neuwied Freundschaften nach Israel und nach Palästina pflegt.
Foto: Susanne Isaak-Mans
Die Landrätin von Drom Hasharon, der Partnerregion Neuwied in Israel, sei eine erklärte Gegnerin von Netanjahu. Die Verantwortlichen in Surif, der palästinensischen Projektpartnerstadt von Neuwied, seien ausgewiesene Gegner der Hamas. Es wurde der Brief von über 200 Prominenten an Bundeskanzler Merz verlesen: "Lassen Sie Gaza nicht sterben, Herr Merz!" Nach Berichten von Menschen und Gruppen aus Palästina und Israel half Musik vom Saxophon, das Gesagte in Stille wirken zu lassen. Eingerahmt wurden die Texte mit einem Gebet der Vereinten Nationen, das Menschen unterschiedlicher Religionen verbindet, und mit einem Gedicht von Erich Fried in Erinnerung an Bertolt Brecht, "wie man die Hoffnung am Leben erhält und weiter den Boden bereitet für Freundlichkeit, dass der Mensch dem Menschen ein Helfer sei". Die ruhige Atmosphäre ohne Applaus durch den Wechsel von Wortbeitrag und Saxophon sei beruhigend, bewegend und angemessen gewesen, äußerte eine Teilnehmerin. Zum Ende sagte eine Geste mehr als Worte: Ein kleiner Junge lief spontan zum Mahnmal des Engels der Kulturen und legte dort ein Plüschtier nieder. Für die vielen Kinder in Gaza, die unschuldig leiden.