Landrat Achim Hallerbach verlieh Auszeichnung der Johanna-Loewenherz-Stiftung an Johanna Maria Fritz und Sonja Hirschberger
Kreis Neuwied. - Fotos: Thomas Herschbach - Das Loewenherz schlägt im Jahr 2025 gleich doppelt stark. Im Neuwieder Roentgen-Museum hat Landrat Achim Hallerbach jetzt den Ehrenpreis der Johanna-Loewenherz-Stiftung an die Fotografin Johanna Maria Fritz und die Anwältin Sonja Hirschberger verliehen. Für ihre, beruflich im Auslandseinsatz tätige, Tochter nahm deren Mutter Daniele Fritz sichtlich stolz, gerührt und mit bewegenden Dankesworten den Preis entgegen. Die Ehrenpreisträgerin 2025 war aber zumindest über eine Video-Grußbotschaft trotzdem präsent.
Mit dem Ehrenpreis der Johanna-Loewenherz-Stiftung werden in regelmäßigen Abständen diejenigen Frauen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die Stellung der Frau in der Gesellschaft verdient gemacht haben oder aber herausragende Leistungen in Wissenschaft, Literatur oder sonstigem Kunstschaffen für sich verbuchen können.
Landrat Achim Hallerbach und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied, Daniela Kiefer, ehrten die Fotografin Johanna Maria Fritz und die Anwältin Sonja Hirschberger. Für ihre beruflich im Auslandseinsatz tätige Tochter nahm deren Mutter Daniele Fritz (neben Landrat Achim Hallerbach) den Preis entgegen. Fotos: Thomas Herschbach
„Auch mehr als 40 Jahre nach ihrer Gründung ist unsere Johanna-Loewenherz-Stiftung die einzige kommunale Frauenstiftung in ganz Rheinland-Pfalz,“ erinnerte Landrat Achim Hallerbach daran, dass der Landkreis Neuwied sein Engagement für die Belange von Frauen ernst nimmt und dies auch nach außen hin dokumentiert. Insofern haben die Preisträgerinnen selbst bereits eine beachtliche Lebensleistung vorzuweisen:
So zählt Johanna Maria Fritz trotz ihrer jungen Lebensjahre sogar international zur Riege der renommiertesten Fotografinnen unserer Zeit. Vom Time Magazine wurde die 30-jährige zu einer der „34 brillanten Fotografinnen“ der Welt gekürt, Dabei konnte sie sich in einem nach wie vor von Männern dominierten Beruf als Spezialistin für „hard news“ wie Krieg, Hungersnöte, Verfolgung und politische Unruhen durchsetzen. In ihrem dokumentarischen Einsatz für Gerechtigkeit und gegen das Vergessen hat sie stets auch Schicksale von Frauen im Blick.
Fotos: Thomas Herschbach
„Johanna Maria Fritz hält der Weltöffentlichkeit den Spiegel vor: Sie lässt nicht zu, dass wir die Augen verschließen vor dem Leid, das Menschen widerfährt und angetan wird. Ihre Fotografien ziehen uns in den Bann, sie erzählen mehr als Geschichten, sie zeigen die Wahrheit“, stellt Landrat Achim Hallerbach respektvoll fest. Dem konnte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Daniela Kiefer ohne Abstriche zustimmen: „Namensgeberin und Preisträgerin eint die Leidenschaft zur eigenen Berufung und der starke Wille zu gestalten.“
Beim Blick für die Schicksale von Frauen konzentriert sich die zweite Preisträgerin Sonja Hirschberger auf das juristische Parkett. Die Fachanwältin für Familienrecht bietet auf ehrenamtlicher Ebene kostenlose Beratung für Frauen, die Gewalt erfahren haben, im Frauenzentrum Bad Honnef an. „Durch ihre Unterstützung der Opfer macht Sonja Hirschberger Frauen Mut; somit ist sie auch Wegbereiterin für ein eigenständiges und unabhängiges Leben in der Gesellschaft,“ vermerkte Daniela Kiefer, anerkennend. In diesem Sinne stellte auch die so Gelobte Parallelen zum Vermächtnis von Johanna Loewenherz auf: „Wir beide rufen zu einem selbstbestimmten Leben auf!“
Im Hinblick auf die Problematik der Gewalt gegen Frauen ist die traurige Statistik eindeutig: Jede vierte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch ihren Partner oder den Ex-Partner. Diese Frauen werden aufgrund ihres Geschlechts durch Machtmissbrauch Opfer von Gewalt. „Hier offenbart sich ein gesamtgesellschaftliches und strukturelles Problem, dem wir uns alle vehement entgegenstellen müssen. Im Landkreis Neuwied sind wir deshalb aktuell dabei, einen eigenen Frauennotruf aufzubauen, beim Land setzen wir uns ebenfalls für die Schaffung eines Frauenhauses ein. Trotz unserer Stiftung bleibt hier viel zu tun und ganz im Sinne unserer Stiftungsgeberin Johanna Loewenherz fühlen wir uns dieser Aufgabe verpflichtet,“ richtete Landrat Achim Hallerbach sein Augenmerk über die Ehrenpreis-Verleihung hinaus.
Komplettiert wurde der festliche Anlass durch einen musikalischen Reverenzrahmen. Von der Musikschule der Stadt Neuwied unter Leitung von Martin Geiger sorgten Evelyn Warjuschin und die beiden Schwestern Ariane und Carina Kirst de Pedro am Flügel für die festlich-stimmungsvolle Note.