In Würdigung des außergewöhnlichen Lebenswerks der weltbekannten Verhaltensforscherin und Umweltaktivistin Dr. Jane Goodall und anlässlich ihres 90. Geburtstags haben die Leitung und der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universität Koblenz am 13. November 2024 eine Elsbeere (Torminalis glaberrima) auf dem Universitätscampus in Koblenz-Metternich gepflanzt.
V. l. n. r.: Prof. Dr. Hennig Pätzold, Prof. Dr. Stefan Wehner, Prof. Dr. Eberhard Fischer und Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl pflanzen die symbolträchtige Elsbeere auf dem Universitätscampus. Bild: Universität Koblenz / Judith Böseke
Mit dieser symbolischen Handlung folgte die Universität Koblenz einem Aufruf des Jane-Goodall-Instituts Deutschland und setzte ein Zeichen für Nachhaltigkeit und den Schutz der Artenvielfalt.
Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der Universität, die sich unter anderem stark für den Zugang von Frauen zu MINT-Fächern und die Afrika-Kooperationen der Universität engagiert, betonte vor der Pflanzung die hohe Bedeutung des Wirkens und der Vorbildfunktion der berühmten Naturwissenschaftlerin Dr. Jane Goodall. Auch mit Blick auf ihre Aktivitäten im Umweltschutz passe Goodall besonders gut zur Universität Koblenz, da Themen wie Umwelt-, Natur- und Artenschutz an der Universität Koblenz einen hohen Stellenwert einnehmen, so Quaiser-Pohl.
Die Universität widme sich sowohl in der Lehre als auch in der Forschung den drängenden Themen des Naturschutzes und der Biodiversität. Goodalls Vermächtnis passe damit hervorragend zu den Nachhaltigkeitszielen der Universität.
Zudem ließe sich aufgrund Goodalls langjähriger Verhaltensforschungen mit Schimpansen im Gombe Nationalpark in Tansania durch sie eine Brücke zu den Forschungsaktivitäten der Universität Koblenz in Afrika schlagen.
Prof. Dr. Eberhard Fischer, geschäftsführender Leiter der Abteilung Biologie der Universität, berichtete über seine langjährigen Forschungsprojekte in Afrika. Ihr überreichte er am 31. Oktober 2024 gemeinsam mit Dr. Dorothee Killmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin seiner Abteilung, im Rahmen einer Festveranstaltung zum 90. Geburtstag von Goodall in Eberswalde, die Urkunde für ein neu von ihnen entdecktes Springkraut aus Ruanda. Die Pflanze wurde zu Ehren der weltbekannten Naturwissenschaftlerin „Goodalls Springkraut – Impatiens goodalliae“ benannt.
Der Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Wehner, die Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl sowie Prof. Dr. Eberhard Fischer pflanzten die Elsbeere, die auf dem Campus optimale Wachstumsbedingen hat. Der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Universität Koblenz, Prof. Dr. Henning Pätzold, begoss den Baum daraufhin.
Eine Elsbeere wird 10 bis 20 Meter hoch und 7 bis 15 Meter breit. In den Monaten Mai bis Juni schmücken sie weiße Blüten, die verschiedenen Insekten zugutekommen. Ab Oktober trägt dieser Baum braune, eiförmige ungiftige Früchte, die mehlig schmecken. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und kommt in wärmeliebenden Mischwäldern vor. Verbreitet ist die Elsbeere in Europa von Großbritannien bis Griechenland, in Westasien von der Türkei bis zum Iran sowie in Marokko und Algerien. Die Lebenserwartung der Elsbeere beträgt 200 bis 300 Jahre.
Auf dem Campus der Universität Koblenz steht die Elsbeere sinnbildlich für die Verbindung zur Natur und den Schutz der Artenvielfalt - Werte, für die sich Jane Goodall bis heute unermüdlich einsetzt. Mit dieser Pflanzung hofft die Universität Koblenz, das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken sowie den Erhalt der Umwelt zu stärken und zukünftige Generationen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur zu inspirieren.
Zur Person von Dr. Jane Goodall
Dr. Jane Goodall wurde 1934 in London geboren. Sie ist eine weltbekannte Primatologin und Umweltaktivistin. Berühmt wurde sie durch ihre bahnbrechende Forschung an Schimpansen im Gombe-Nationalpark in Tansania, die sie 1960 begann. Sie entdeckte unter anderem, dass Schimpansen Werkzeuge nicht nur nutzen, sondern auch selbst herstellen können – ein Verhalten, das bis dahin als einzigartig menschlich galt. In ihrer Forschung konnte sie außerdem komplexe soziale Strukturen und emotionale Bindungen bei Schimpansen dokumentieren.
Goodall promovierte an der University of Cambridge und gründete später das Jane Goodall Institute, das sich für den Schutz von Wildtieren und für nachhaltige Entwicklung einsetzt. Sie ist auch Initiatorin der „Roots & Shoots“-Bewegung zur Förderung des Umweltbewusstseins bei jungen Menschen. Für ihr Lebenswerk erhielt sie zahlreiche Ehrungen. Goodall setzt sich bis heute für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt ein und reist zur Verbreitung ihrer Botschaft seit mehr als 20 Jahren um die Welt.