Sechster Neuwieder Kita-Fachtag zum Thema „Naturraumpädagogik“

Nach draußen gehen lohnt sich! Zu diesem eindeutigen Ergebnis kamen etwa 150 pädagogische Fachkräfte, die sich am sechsten Fachtag der städtischen Kindertagesstätten beteiligten. Im Mittelpunkt eines spannenden und informativen Tages mit mehreren Theorie- und Praxisteilen stand die Frage, wie Kitas den Naturraum aktiv in ihre pädagogische Arbeit einbeziehen können. Denn darüber, dass Naturerfahrung für die Entwicklung von Kindern von großer Bedeutung ist, gab es bei den pädagogischen Fachkräften keine zwei Meinungen. Auch Bürgermeister Peter Jung betonte in seinen Begrüßungsworten die Wichtigkeit für Kinder, den Naturraum nutzen zu können und wünschte allen Teilnehmenden am Fachtag interessante, abwechslungsreiche Stunden und reichlich Erkenntnisgewinn.

Rund 150 Neuwieder Erzieherinnen und Erzieher aus den städtischen Kitas tauschten sich beim Fachtag im Tagungszentrum Marienland in Vallendar über das Thema „Natur als Lernort“ aus.   Foto: Lena Dielmann

Zum Thema passte auch der Ausrichtungsort – mitten in der Natur zwischen Wiesen, Wald und Feldern im Tagungszentrum Marienland in Vallendar. Organisiert wurde der Fachtag durch Lena Dielmann, Anke Dierdorf und Juliane Timm aus der Abteilung „Kindertagesstätten und Kindertagespflege“ der Stadt Neuwied in Zusammenarbeit mit Dr. Andy Schieler vom Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der frühen Kindheit (IBEB) der Hochschule Koblenz. Dieser übernahm auch die inhaltliche Programmgestaltung:
In einem praktischen Selbsterfahrungsteil wurde die umliegende Natur erforscht, ein Vortrag von Dr. Schieler zeigte die aktuelle Forschungs- und Studienlage auf und Anke Wolfram, Psychomotorikerin und Leiterin einer Waldkita bei Regensburg, gab anschauliche Einblicke in den Alltag einer Waldkita. In einem eindrücklichen Erfahrungsbericht aus der Praxis zeigten Carla Kappelmeier und Nina Eisel, beide Erzieherinnen der Neuwieder Kita „Heddesdorfer Kinderburg“ auf, wie sie mittels ÖPNV allwöchentliche Entdeckungstouren in den Rodenbacher Wald in ihren Kita-Alltag integriert hätten. Damit demonstrierten sie beispielhaft, dass auch ein naturfernerer Kita-Standort die Nutzung der Natur als festem Bildungsraum für die Kinder keineswegs ausschließt.
Alles in Allem boten Theorie und Praxisberichte eine lebendige Einladung, mit den Kindern nach draußen zu gehen und zeigten deutlich, wie der Wald und die Natur als Lernort, Raum und Mittler genutzt werden können, um ganzheitliche Bildungsprozesse in Gang zu setzen.

Am Ende eines lehrreichen Fachtages konnten alle Beteiligten mit neuen Erfahrungen, Impulsen und Erkenntnissen die Heimreise nach Neuwied antreten. Die eine oder andere neugewonnene Anregung wird in Zukunft mit Sicherheit in den Kita-Alltag einfließen und diesen bereichern. Die Neuwieder Kita-Kinder dürfen sich also schon mal freuen.