Landrat Achim Hallerbach verlieh Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz an Anneliese Bennau, Gabriele Kurz, Dr. Wolfgang Stollhof und Ferdinand „Ferdi“ Wittlich
Kreis Neuwied. Vier gewinnt“. Dass der Titel des Spiele-Klassiker auch im wahren Leben durchaus seine Berechtigung hat, verdeutlichte Landrat Achim Hallerbach mit der Verleihung der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz an ein Quartett aus dem Landkreis Neuwied. Für ihr langjähriges, ehrenamtliches Engagement zeichnete der Landrat im einzelnen Anneliese Bennau (Neustadt/Wied-Bühlingen), Gabriele Kurz (Thalhausen), Dr. Wolfgang Stollhof (Neuwied-Feldkirchen) und Ferdinand „Ferdi“ Wittlich aus Kurtscheid mit Ehrennadel und Urkunde aus. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Ruth Zimmermann (Gesang), Johannes Weiß (Piano) Wilfried Bellinghausen (Vibraphone).
v.l.n.r.: Landrat Achim Hallerbach, Anneliese Bennau, Gabriele Kurz, Ferdinand „Ferdi“ Wittlich und Dr. Wolfgang Stollhof. Foto: Martin Boden (Kreisverwaltung Neuwied)
In seiner Laudatio würdigte Landrat Achim Hallerbach das Quartett als „Prototypen des Ehrenamtlers“. Jeder Einzelne verkörpere mit seinem jahrzehntelangen Wirken die vielfältige Palette ehrenamtlicher Aktivitäten:
„Mit Ihrem Engagement haben Sie reichlich Saat gestreut für ein zutiefst lebenswertes und menschenfreundliches Miteinander“, lobte der Landrat und hatte bei Anneliese Bennau deren jahrzehntelangen Einsatz für die Kirchengemeinde Neustadt/Wied im Blick.
Als Mitglied des Pfarrgemeinderates seit 1995 und langjährige, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Margarita in der Pfarreiengemeinschaft Neustadt-Horhausen trug Anneliese Bennau maßgeblich dazu bei, den Weg für die Zukunft der Pfarreiengemeinschaft zu ebnen. Der Institution Kirche habe sie zu fröhlichen wie traurigen Anlässen ein zutiefst menschliches Gesicht gegeben und sich erfolgreich für den Erhalt des Pfarrheims eingesetzt, unterstrich Achim Hallerbach.
Neben der Verantwortung für das Konto der Pfarrgemeinde finde sie auch noch Zeit für den Verein Bühlinger Dorfgemeinschaft e.V., wo sie seit über vierzig Jahren Mitglied ist und sich seit Jahrzehnten im Vorstand etwa bei der Organisation des Bühlinger Dorffestes einbringt.
Die menschliche Note hob Achim Hallerbach auch bei der Ehrung des Mediziners Dr. Wolfgang Stollhof hervor, der bei seiner Verabschiedung nicht von ungefähr „standig ovations“ geerntet habe. Der langjährige Chefarzt der Urologie und ärztliche Direktor am Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth hatte vor 20 Jahren den Männergesundheitstag in Neuwied ins Leben gerufen.
„Sie sind ein Mann, der weit über den Tellerrand des eigenen Aufgabengebietes schaut, ein Mensch, dem die christliche Prägung des Hauses, in dem er arbeitete, wichtig war“, sagte der Landrat und bezog sich dabei auch auf Corona-Testungen in Kitas und Impfaktionen in den Pfarreien Heilig Kreuz und St. Matthias. Für Letztere setzt sich der gebürtige Ludwigshafener ebenfalls als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates ein.
Der Kommunalpolitik gilt wiederum das Engagement von Gabriele Kurz, die seit 30 Jahren Mitglied im Ortsgemeinderat von Thalhausen ist und über viele Jahre die einzige Frau in einer bis dahin reinen „Männerdomäne“ war.
Mit ihrem freundlich-zugewandten Naturell, ihrem Können und ihrer Zuverlässigkeit habe sie nicht allein Thalhausen ein bedeutendes Stück nach vorn gebracht.
Gerade auch das Engagement für die Menschen im Ahrtal verdeutliche ihre Herzenswärme. Gabriele Kurz und Ehemann Friedhelm hatten eine Familie im Ahrtal über eine weite Strecke begleitet und unterstützt, zudem hatte das Paar kurzerhand zwei ukrainische Frauen zuhause aufgenommen.
Der Landrat hob zudem die zwanzigjährige Mitgliedschaft im Gemischten Chor Thalhausen und die Unterstützung der Agenda-Frauen im Kirchspiel Anhausen wie etwa beim Bauernmarkt in Rüscheid hervor, der sich zu einem Schaufenster der Region entwickelt habe.
Reichlich Gründe für Ehre und Anerkennung erkannte Achim Hallerbach schließlich beim Blick auf Ferdinand „Ferdi“ Wittlich, der sich seit mehr als 55 Jahren für seinen Heimatort Kurtscheid einsetzt und dabei auch im wörtlichen Sinn den richtigen Ton trifft:
Im Jahr 1967 war Ferdi Wittlich mit 18 Jahren das jüngste Gründungsmitglied des Musikvereins Harmonie Kurtscheid e.V.. Maßgeblich sei es der Leistung von Ferdi Wittlich zu verdanken, dass sich die Kurtscheider „Harmonie“ über die Ortsgrenzen hinaus einen guten Namen gemacht- und sich immer weiterentwickelt habe.
In vorbildlicher Art und Weise habe der neue Ehrennadel-Träger mehr als 25 Jahre an vorderster Stelle Verantwortung getragen und die Harmonie als 1. Vorsitzender geführt. Ihm seien viele traditionelle Feste zu verdanken, die sich bei Bürgern und Besuchern großer Beliebtheit erfreuten.
Auch auf politischer Ebene ist bei Ferdi Wittlich „die Musik drin“: Seit 1974 engagiert sich der Kurtscheider in der Kommunalpolitik, ab 1999 war er ununterbrochen als Beigeordneter aktiv und seit 2014 bekleidet er das Amt des Ortsbürgermeisters. Hinsichtlich der politischen Leistungen von Ferdi Wittlich führte der Landrat die verbesserte Anbindung an die B 256, die Umwandlung des Wasserturms in einen sehr beliebten Aussichtspunkt, die Ausweisung von Bauplätzen und die Errichtung des Tante M-Ladens in Kurtscheid auf. “Du hast viel dafür getan, dass junge Familien im Dorf bleiben und neue ins Dorf kommen, dass Kurtscheid lebendig und aktiv bleibt, dass Touristinnen und Touristen gerne hierherkommen“, fasste Achim Hallerbach zusammen.
Dass das Ehrenamt sozusagen der „Mörtel für die Fugen des Bauwerks“ eines gedeihlichen Gemeinwesens ist, untermauerte der Landrat mit Daten aus statistischen Erhebungen, wonach sich vor allem in ländlichen Regionen bis zu 30 Millionen Frauen und Männer regelmäßig in Sportvereinen, kirchlichen Einrichtungen und Hilfsorganisationen engagieren. Im Ländervergleich nehme Rheinland-Pfalz dabei die Spitzenposition ein. Die vom Landrat jüngst Geehrten sind ein anschauliches Beispiel: „Mit Ihrem ehrenamtlichen Tun haben Sie reichlich Saat gestreut für ein zutiefst lebenswertes und menschenfreundliches Miteinander“, betonte Achim Hallerbach.
Uneigennützig hätten auch die vier neuen Ehrennadel-Trägerinnen und Träger viel persönliche Zeit und Geld in ihren Dienst am Nächsten investiert und auf vieles verzichtet. In diesem Zusammenhang galt der Dank des Landrats auch den engsten Familienmitgliedern, die in den zurückliegenden Jahren häufig hätten erleben müssen, dass eigene Pläne zugunsten der Pflichten im Verein, im Ort, in der Kirchengemeinde zurückgestellt wurden:
„Sie haben mit Ihrer Haltung und Ihrer Unterstützung ein gutes Klima und eine solide Basis dafür geschaffen, dass das heute zu ehrende „Kleeblatt“ im Ehrenamt so aktiv und erfolgreich sein konnte“, vergaß der Landrat nicht das Lob für die guten Seelen im Hintergrund.
Vier gewinnt – auch mit dem aktuell ausgezeichneten Ehrennadel-Quartett gewinnt der Landkreis Neuwied immer wieder aufs Neue.