
Missbrauchte Geschichte oder gemeinsames Gedenken?“ im Forum Confluentes
Vom 9. November bis 10. Dezember 2025 zeigen das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz und das Stadtarchiv im Forum Confluentes am Zentralplatz die Ausstellung „Langemarckstraße – Missbrauchte Geschichte oder gemeinsames Gedenken?“. Die Ausstellung widmet sich der Auseinandersetzung mit dem sogenannten „Langemarck-Mythos“ und regt zu Dialog und Reflexion über Geschichte, Erinnerung und Frieden an.
Im Mittelpunkt stehen die Entstehung und Instrumentalisierung des Mythos im Ersten Weltkrieg sowie seine politische Inszenierung während der Zeit des Nationalsozialismus. Darüber hinaus thematisiert die Ausstellung den heutigen Umgang mit „Langemarck“ als Erinnerungs- und Friedensprojekt.
Konzipiert wurde die Wanderausstellung vom Forschungszentrum der University of Kent, Centre for the History of War, Media and Society in Kooperation mit dem „In Flanders Fields Museum“ in Ypern und der Gemeinde Langemark-Poelkapelle. Nach der Premiere in Belgien ist die Ausstellung nun in verschiedenen deutschen Städten zu sehen, in denen es noch Langemarckstraßen oder Langemarckplätze gibt.

In Koblenz wird das Thema zudem durch einen lokalen Bezug ergänzt: 1934 wurde ein Platz in Lützel in „Langemarckplatz“ – in der Schreibweise des deutschen Militärs mit „ck“ – benannt. Heute trägt der Platz die belgische Schreibweise mit einfachem „k“. Der Stadtrat hatte sich im Herbst des vergangenen Jahres für diese Änderung ausgesprochen. Seit Januar 2025 informiert eine neue Stele am Langemarkplatz über die historische Einordnung und setzt ein Zeichen für gemeinsames Gedenken und europäische Verständigung.
Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, 9. November um 11:30 Uhr durch den Dezernenten für Bildung und Kultur Ingo Schneider. Im Anschluss geben Michael Heisser, Leiter des Amts für Stadtvermessung und Bodenmanagement, und Dr. Stefan Goebel, Direktor des Centre for the History of War, Media and Society an der University of Kent, einen Einblick in die Konzeption der Ausstellung und in die Auseinandersetzung der Stadt Koblenz mit der Thematik „Langemarck“. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Die Ausstellung ist bis zum 10. Dezember zu den Öffnungszeiten des Forum Confluentes täglich zwischen 09:00 und 19:00 Uhr zugänglich.


