Unter dem Motto: „Hinsehen und Handeln – Gewalt gegen Frauen verhindern!“ stand die Mahnwache der Neuwieder Gruppe von Amnesty International zum diesjährigen Weltfrauentag. Die Gruppe hatte sich, so Theresia Knieke, für dieses Thema entschieden, weil es alarmierend sei, dass der prozentuale Anteil an Frauen, die Opfer von Gewalt würden, nicht nur international, sondern auch in Deutschland seit Jahren stetig weiter ansteige, ob durch Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Genitalverstümmelung oder Femizide (die Tötung von Frauen oder Mädchen als extreme Form geschlechtsbezogener Gewalt, die im Kontext patriarchaler Geschlechterdifferenzen verübt wird).

„Die Zahlen des Innenministeriums sprechen hier eine klare Sprache“, ergänzt Gruppensprecherin Susanne Kudies: Fast jeden Tag gebe es einen Femizid in Deutschland. Alle drei Minuten erlebe eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. Jeden Tag würden mehr als 140 Frauen und Mädchen in Deutschland Opfer einer Sexualstraftat. Sie würden Opfer, weil sie Frauen seien.

Mahnwache der Neuwieder Gruppe von Amnesty International zum diesjährigen Weltfrauentag - hier zusammen mit Sven Levkowitz - Foto Elke Döbbeler

Gleichzeitig sei es kritisch zu bewerten, dass es immer noch zu wenig Plätze in Frauenhäusern gebe und gleichzeitig die finanzielle Unterstützung für Frauenhäuser, die Platz für Opfer häusliche Gewalt bieten sollten, immer weiter dem Rotstift zum Opfer falle. Zusätzlich sei zu beklagen, dass die Möglichkeit psychologischer Beratung von Ehepaaren aufgrund der geringen Anzahl von Psychologen und Psychologinnen, gemessen am derzeitigen Bedarf, sehr eingeschränkt sei. Es existiere daher eine sehr lange Warteliste für Frauen oder Ehepaare mit Beratungsbedarf, ergänzt Amnesty-Kollege Uwe Krämer.

Zum Weltfrauentag setzt Amnesty in diesem Jahr einen weiteren Schwerpunkt: Diversität. Der weltweite Kampf für Geschlechtergerechtigkeit und gegen Diskriminierung der Menschen der LGBTI+-Gemeinschaft geht weiter und Amnesty engagiert sich mit einer eigenen Kampagne. Mehr Informationen hierzu können Interessierte auf der Webseite der Neuwieder Gruppe erhalten: http://www.amnesty-neuwied.de.