Der 4. Juni ist in Neuwied jedes Jahr der Tag der Religionen. Denn am 4. Juni 1662 hatte Graf Friedrich zu Wied die Freiheitsrechte für die Neuwieder Bürger proklamiert, unter ihnen das Recht auf freie Religionsausübung und das Recht auf die freie Wahl eines Stadtmagistrats.
Zum dritten Mal wurde dieser Tag der Religionen begangen und wie in den Jahren zuvor trafen sich viele Neuwieder Bürgerinnen und Bürger zuerst beim „Engel der Kulturen“ an der Ecke Mittelstraße / Engerser Straße. Die Veranstaltung wurde umrahmt von Musik der Koblenzer Gruppe „Afamia“. Die Koordinatoren des Rats der Religionen Utz Ebertz von der Diakonie und Ahmed Cömez von der DITIB- Moschee begrüßten die Anwesenden und wiesen auf die interreligiösen Begegnungen hin, die in Neuwied regelmäßig stattfinden. Als Vertreter der Stadtspitze erinnerte der Beigeordnete Ralf Seemann an das Einlassen der Bodenintarsie des Engels der Kulturen durch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer beim Rheinland-Pfalz-Tag vor 10 Jahren im Jahr 2014. Der interreligiöse Zusammenhalt in Neuwied werde als vorbildlich wahrgenommen.
Für den Neuwieder Rat der Muslime äußerte Armin Wellnitz seine Bestürzung zum Tod des Polizisten in Mannheim und drückte sein Beileid aus. Es sei Aufgabe aller Muslime in Deutschland, die auch im Koran verankerte Würde des Menschen und das Grundgesetz zu achten. Die ukrainische Frauengruppe „Frieden“ eröffnete mit Liedern den zweiten Teil des festlichen Treffens in den Goetheanlagen. Einzelne christliche, muslimische und jesidische Gemeinden hatten ein Buffet für das zwanglose Beisammensein vorbereitet. Alle Anwesenden waren sich einig: Diese Tradition des Tags der Religionen stärkt den Zusammenhalt in Neuwied und soll weitergeführt werden, um immer noch mehr Menschen erreichen.