Ein „Sternmarsch“ von Schülern und Schülerinnen bringt Neuwieder Bürger zum Staunen
Nahezu 3000 Kinder und Jugendliche beteiligten sich an einer phänomenalen Demo und einer interessanten Veranstaltung  für Freiheit und Demokratie

(Fotos: Jürgen Grab) Neuwied. (jüg) Ein eindrucksvolles Bild bot sich den Bürgern und Bürgerinnen der Stadt, die einen lautstarken Demokratie-Umzug durch die Innenstadt ab der Sonnenland-Grundschule bzw. des Werner-Heisenberg-Gymnasiums und der Integrativen Johanna Löwenherz-Gesamtschule bis hin zum Rhein-Wied-Gymnasium erlebten, der vor allem in der Hermannstraße für zahlreiche Zuschauer sorgte. 

Initiator dieser sehens- und erlebnisreichen Veranstaltung war zweifellos Harald Lutz, Sozialkunde-Lehrer an der Johanna-Löwenherz-Gesamtschule, der insgesamt 11 diverse Neuwieder Schulen für ein Mitmachen animieren konnte. 
Gemeinsam mit dem Direktor dieser Schule, Bernd Geyermann , dem Landrat Achim Hallerbach,  Oberbürgermeister Jan Einig und Bürgermeister Peter Jung sowie mehreren Tausend  erwartungsvollen Schüler und-innen aus diversen  Schulen zog dann der große Pulk, auch mit vielen Lehrer und Lehrerinnen über die Hermannstraße bis hin zum Rhein-Wied-Gymnasium, wo weitere Kinder und Jugendliche  warteten, die sich diesem „Sternmarsch“ anschlossen.

 Ein absicherndes Polizeiaufgebot führte den „Friedensmarsch“ der jungen Menschen über die Andernacher Straße hin zur Kirmeswiese, wo die Musikband des Heisenberg-Gymnasiums in einem Zelt bereits zum musikalischen Empfang bereit war. Es entwickelte sich sodann ein interessantes Programm, das durchaus, auch unter teilweise weniger angenehmem Regen, mit viel Beifall bedacht wurde.

Die Kinder der verschiedenen Schulen hatten bunte, phantasievolle Schilder hergestellt, auf denen die Bedeutung von Freiheit, Demokratie, Frieden und weiteren wesentlichen Forderungen nach einem Leben in Freiheit und ohne Krieg, Angst und Terror gefordert wird. Die Kids hatten entsprechende Slogans einstudiert und skandierten ihre jeweiligen Forderungen an die Regierenden, die Mächtigen und die Meinungsmacher lautstark und mit offenkundigem Engagement, was die Menschen begleitenden Menschen   offenkundig beeindruckte.  

Harald Lutz, Sozialkunde-Lehrer der IGS Neuwied, war federführend bei der Organisation dieser fantastischen Veranstaltung mit nahezu 3000 Kindern, Jugendlichen und begleitenden Erwachsenen, wobei die Polizei den gesamten Ablauf der Veranstaltung behutsam und mit Achtung vor den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen fürsorglich begleitete.“ Alle Schüler und Schüler haben sich für demokratische Grundwerte engagiert, nicht  g e g e n gegen ‚Irgendetwas und Irgendwen‘, nicht gegen Parteien oder Personen, obwohl dies manchmal durchaus denkbar gewesen wäre“, betonte Bernhard Geyermann, der Direktor der Integrativen Gesamtschule Johanna Löwenherz-Gesamtschule. Schließlich hatten die Organisatoren auf der „Kirmeswiese“ ein großes Zelt aufgebaut, in dem etliche Programmpunkte realisiert wurden.

Vor allem spielte dort die renommierte Schülerband des Werner-Heisenberg-Gymnasiums und auch weitere musische Beiträge wie der Sonnenland-Chor, ein Poetry-Slam (Migrationsgespräch der MSS 11  im Rhein-Wied-Gymnasiums )sowie der Chor der Marienschule und die Bläserklasse der Integrierten Gesamtschule gehörten zu den Mitwirkenden dieses ereignisreichen Mittwoch-Nachmittags. Diverse interessante Wortbeiträge der Landesschule für Gehörlose, eine szenische Darstellung zum Grundgesetz der „Colurage-Löwen“ einer IGS-AG, die Gitarren-Musik von Björn Shabanaga, ein Wortbeitrag über Kinderrechte in der Demokratie von der 6 c der IGS,  die Darbietung IGS – Bläserklasse sowie ein bemerkenswerter Wortbeitrag von Björn Al-Masalmeh vom Werner-Heisenberg-Gymnasium bildeten das bemerkenswerte Rahmenprogramm einer Veranstaltung, die zwar im Regen endete, die aber letztendlich ein bemerkenswertes Zeichen für jugendliche Power in Zeiten der politischen und der kriegerischen Auseinandersetzungen, die zweifellos auch bei den jungen Menschen durchaus  zu konkreten Befürchtungen und leidvollen Ängste führen können.

 Bei dieser machtvollen Demonstration in Neuwieds Innenstadt hatten die jungen Menschen Gelegenheit ihre Ängste mit all ihrer Wut, ihrer Kreativität und ihren Widerständen gegen menschenverachtende Strukturen zum Ausdruck zu bringen, was ihnen offenkundig „gutgetan“ hat und ihnen Motivation gab, möglicherweise auch bei künftigen Aktionen sich erneut zu engagieren.