Chapeau! Kompliment! Dass Jochen Bülow und Tobias Härtling als Gründungsmitglieder des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Rheinland-Pfalz geschmeidig und sehr geschickt Positionen der FDP und Alarmismus aus dem AfD-Spektrum abwandeln und dergleichen mit linken Positionen vereinbar erscheinen lassen, verdient wirklich Respekt und ist meines Erachtens auch in Ordnung. Warum soll das BSW nicht der FDP und hoffentlich vor allem der AfD Stimmen abnehmen? Wenn allerdings der Dalai Lama und Michail Gorbatschow gewiss beabsichtigt mit Sahra Wagenknecht in Verbindung gebracht werden, fühle ich mich spontan an den Personenkult um Kim Yong-un in Nordkorea erinnert.
Der von Bülow und Härtling erwähnte Löwenherz-Friedenspreis wird alljährlich von der Nichtregierungsorganisation Human Projects aus Leonberg bei Stuttgart verliehen und sollte im November 2023 an Sebastian Krumbiegel, Sänger der Band Die Prinzen, gehen. Doch Krumbiegel lehnte den Preis wegen der Putin-Nähe dieser Organisation ab. Vom Dalai Lama und von Michail Gorbatschow als Ausländer konnte man hingegen wirklich nicht erwarten, dass sie sich mit dieser eher unbekannten Organisation auseinandersetzen und sie durchschauen. Mag aber auch sein, dass diese Organisation noch nicht problematisch war, als sie den Dalai Lama mit dem Friedenspreis bedachte. In den letzten zwei Jahren haben sich viele hinsichtlich ihrer Positionen verändert. Ob zum Guten oder Schlechten, da gibt es gewiss eine Meinungsvielfalt. Der Adel wurde in Deutschland vor über 100 Jahren abgeschafft. Vielleicht sollten Bülow und Härtling trotzdem die Regenbogenpresse abonnieren. In diesen illustrierten Wochenzeitschriften, die sich mit Themen aus dem “Hochadel“ beschäftigen, finden sie womöglich die eine oder andere Prinzessin, die angenehmer ist als die nordkoreanisch anmutende Prinzessin Sahra. Die Hoffnung stirbt zuletzt, meine Hoffnung ist noch nicht verstorben.