Neuwied übernimmt den Löwenanteil der Kosten – Sanierung soll dringend benötigte Kita-Plätze schnell sichern – Neubau nähme viel Zeit in Anspruch
(Fotos: Ulf Steffenfauseweh) - Die unvermittelte Schließung der Katholischen Kindertagesstätte Maria Himmelfahrt in Gladbach hatte viele Familien im Frühjahr hart getroffen. Ursache war ein massiver Mäusebefall, der das Kreis-Gesundheitsamt zur sofortigen Stilllegung des Gebäudes veranlasste. Schon damals war jedoch klar, dass die Probleme über den Schädlingsbefall hinausgehen: Das gesamte Gebäude ist in die Jahre gekommen und weist erheblichen Sanierungsbedarf auf.

Die Stadt Neuwied hatte den Träger, die Katholische Kita gGmbH Koblenz, deshalb schon vor Auftreten der akuten Problematik aufgefordert, ein Gutachten über den Zustand des Hauses vorzulegen und eine Generalsanierung einzuleiten. Dieser Schritt ist nun erfolgt. Der Jugendhilfeausschuss und der Gladbacher Ortsbeirat haben die entsprechende Beschlussvorlage beraten, der Haupt- und Personalausschuss hat sie einstimmig gebilligt, am 9. Oktober wird der Stadtrat endgültig entscheiden.
Vorgesehen ist eine umfassende Sanierung des Bestandsgebäudes. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,16 Millionen Euro. Davon soll die Stadt Neuwied mit 755.918 Euro den Löwenanteil übernehmen – also 65 Prozent der Kosten.
„Wir haben immer signalisiert, dass wir den Träger bei einer Sanierung unterstützen werden“, betont Bürgermeister Peter Jung. „Dass wir den Großteil der Kosten übernehmen, zeigt: Uns ist es ein echtes Anliegen, dass Kinder und Familien in Gladbach so schnell wie möglich wieder auf eine gut ausgestattete Kita zählen können.“

Geprüft worden ist auch, ob ein Neubau die bessere Lösung wäre. Und die Analyse ergab auch, dass ein solcher langfristig durchaus Vorteile hätte – etwa eine längere Nutzungsdauer und mehr Flexibilität. Aufgrund des aktuellen Mangels an Kita-Plätzen hat jedoch eine zeitnahe Entlastung oberste Priorität. Eine Sanierung ermöglicht es, die Betreuungskapazitäten schneller wiederherzustellen, während ein Neubau wesentlich mehr Zeit beanspruchen würde.
Die Arbeiten sollen während der aktuellen Schließung erfolgen, damit die Sanierung ohne Gefährdung des laufenden Betriebs umgesetzt werden kann. Ziel ist es, die Einrichtung nachhaltig zu sichern und die dringend benötigten Kita-Plätze in Gladbach zügig wieder verfügbar zu machen.