Was würden Sie tun, wenn auf einmal der Tod an ihrer Tür klingelt? Wie würden Sie die letzten Minuten verbringen wollen? Genau das passiert dem Ich-Erzähler von „Sophia, der Tod und ich“ – und eigentlich soll er ab dem Moment, in dem er die Tür öffnet, nur noch drei Minuten zu leben haben. Doch es kommt anders: Es entwickelt sich einer der ungewöhnlichsten Roadtrips der Literaturgeschichte. Zu Papier gebracht hat ihn Thees Uhlmann, der jetzt als Stargast von „Koblenz liest ein Buch“ live in der Stadt an Rhein und Mosel zu erleben war.
v. l. n. r.: Markus Dietze (Intendant Theater Koblenz; Juliane Wulfgramm (Chefdramaturgin Theater Koblenz), Thees Uhlmann (Autor), Ingo Schneider (Kulturdezernent der Stadt Koblenz), Mithun Basu (Vorstand Energieversorgung Mittelrhein) Fotograf: David Müller
Denn sein Buch steht seit Mitte Juni im Zentrum der vierten Auflage der mehrwöchigen Literaturreihe in Koblenz. Die Idee der Reihe: Ein Roman wird zum Stadtgespräch und Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen. Das vom Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz und der Buchhandlung Reuffel initiierte Projekt soll bei möglichst vielen Menschen die Lust am Lesen wecken, Begegnungen schaffen und Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Das Format soll ein gemeinschaftliches Lese- und Literaturerlebnis bieten und darüber hinaus eine neue Art des literarischen Zugangs etablieren.
Fotograf: David Müller
Gleich mit seinem literarischen Debüt gelang dem Sänger und Musiker Thees Uhlmann ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik. Für ihn fast schon zu groß, wie Uhlmann jetzt im lockeren Gespräch mit Markus Dietze und Juliane Wulfgramm, Intendant und Chefdramaturgin des Theaters Koblenz, in der Buchhandlung Reuffel berichtete. Wie entsteht ein solcher Roman? Wie lange hat der Autor daran gearbeitet? Wie unterscheidet sich das Schreiben eines Rocksongs vom Schreiben eines Buchs? Und wann ist mit dem nächsten Roman von Uhlmann zu rechnen? Über all diese Fragen sprach der frühere Sänger der Hamburger Kultband Tomte vor einem bunt gemischten Publikum in Koblenz. Überaus amüsant und unterhaltsam, aber auch mit viel Tiefgang: Wie das Buch war auch die Gesprächsrunde, in deren Anschluss die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit hatten, den Autor persönlich kennen zu lernen und sich ihre Bücher signieren zu lassen.
Rainer Marquart (Buchhandlung Reuffel) und Ingo Schneider, Dezernent für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, war es eine große Freude, Thees Uhlmann in Koblenz begrüßen zu dürfen.
„Sophia, der Tod und ich“ lebt von Dialogen in Atem beraubenden Tempo zwischen dem Ich-Erzähler, seiner ruppigen Ex-Freundin Sophia und dem Tod. Es geht um Liebe, Freundschaft und Glauben, um den Lakritzgeschmack von Asphalt und das deprimierende Jobprofil des Todes. Das Trio macht sich auf den Weg zur Mutter des Ich-Erzählers und zu seinem sieben Jahre alten Sohn, den er seit Ewigkeiten nicht gesehen hat, dem er aber Tag für Tag eine Postkarte schreibt. Ein Roman, in dem es viel mehr um das Leben geht als um den Tod.
Weitere Informationen zum ausgewählten Roman und zur aktuellen Programmplanung von „Koblenz liest ein Buch 2024“ finden Sie auf der Internetseite www.buch.koblenz.de.