Rund 100 Besucherinnen beim Kinoabend zum Internationalen Frauentag in Neuwied
Kreis Neuwied. Der diesjährige Frauentag in Neuwied machte die Sorgen, Herausforderungen und Bedürfnisse einer alleinerziehenden Mutter erlebbar, die in ähnlicher Form vielen Frauen in vergleichbarer Lebenssituation bekannt sein dürften.
Rund hundert Frauen waren der Einladung des Arbeitskreises Internationaler Frauentag Neuwied zum Kinoabend in die Schauburg gefolgt. Begrüßt wurden die Gäste im Namen des Arbeitskreises von der Frauenbeauftragten der Stadt Neuwied, Birgit Bayer, und von Daniela Kiefer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Neuwied; zur Einstimmung hatten die Initiatorinnen nach einem Sektempfang auch Zeit zum Netzwerken gegeben. Ergänzt um die Präsenz der im Arbeitskreis aktiven Frauen, zeigte sich die Vielfalt der jeweils repräsentierten Organisationen. „Uns alle eint, dass wir uns stark machen für die Sache der Frauen, für Gleichberechtigung und gegen Hass, Frauenfeindlichkeit und Diskriminierung!“, kommentierte Daniela Kiefer.

Die Organisatorinnen des diesjährigen Internationalen Frauentages in Neuwied. Foto: Michael Mertes

Stellvertretend für den Arbeitskreis verdeutlichte sie in ihrer anschließenden Rede, wie sehr die strukturellen Bedingungen immer noch und immer wieder Frauen zur Erschöpfung treiben. „Die Care-Arbeit für Familie, Partnerschaft und Angehörige liegt in der überwiegenden Verantwortung von Frauen – emotional, praktisch, allumfassend. Die Erwerbsarbeit und ein gesellschaftliches Engagement kommen noch hinzu. Eine besonders hohe Belastung trifft hier die Alleinerziehenden“, fasste die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises zusammen.
Kiefer betonte zudem, wie wichtig es gerade in Krisenzeiten sei, dass Frauen sich zusammenschließen, sich politisch interessieren und engagieren und schlug somit einen Bogen zu den bevorstehenden Wahlen. „Frauenrechte sind keine Selbstverständlichkeit, sie sind kein „Nice-to-have“ in fetten Jahren, Frauenrechte sind Menschenrechte!“, postulierte Kiefer und rief zur Wahlbeteiligung auf: „Nutzen wir unser Wahlrecht und gehen wählen – und zwar demokratische Parteien, die die Rechte von uns Frauen anerkennen!“

Nachfolgend hieß es „Film ab!“ In „So sind wir, so ist das Leben“ sucht Toni, die ihre 5 Kinder alleine aufziehen muss, eine Balance zwischen dem Wunsch, alles für die Kinder zu geben und dem stärker werdenden Bedürfnis, endlich mal wieder etwas Eigenes im Leben zu haben. Der Film erzählt zurückhaltend und mit leisem Humor von ihrer Selbstentdeckung und dem steinigen Weg in die Unabhängigkeit. Der Filmabend wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Programmkino MinsKi und dem Filmtheaterbetrieb Weiler ermöglicht.
Zum Arbeitskreis Internationaler Frauentag Neuwied gehören: Gleichstellungsstelle Landkreis, Frauenbüro Stadt, Ahmadiyya-Jamaat-Gemeinde, Amnesty International, Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, BCA der Arbeitsagentur Neuwied, Bündnis 90/die Grünen, Caritasverband, Diakonisches Werk, Evangelische Frauenhilfe, Frauenunion, Frauenwürde, Katholische Frauengemeinschaft Deutschland, Integrationsbeauftragte der Stadt, UTAMARA-Frauenbegegnungsstätte, Mehrgenerationenhaus Neuwied, Volkshochschule Stadt und der Deutsche Gewerkschaftsbund, dem die Federführung des Arbeitskreises obliegt, mit seinen Mitgliedsgewerkschaften GEW, IG Metall und ver.di.