„Kinderfreundliche Kommune“: Konferenz des Lokalen Netzwerks Kindeswohl legt Fokus auf Medienkompetenz – Apell: Vorbild sein für Kinder und Jugendliche
Digitale Medien sind nicht mehr wegzudenken. Worldwide Web und vor allem Social Media gehören ebenso zum Familienalltag wie das gemeinsame Abendessen. Diese Entwicklung bietet viele Chancen, stellt uns als Gesellschaft aber auch vor Herausforderungen. Aus diesem Grund hat sich das „Lokale Netzwerk Kindeswohl“ unter dem Titel „Zwischen App und Abendessen – Schutz und Chancen im digitalen Familienalltag“ dezidiert mit diesem Thema auseinandergesetzt.
Bürgermeister Peter Jung und Landrat Achim Hallerbach waren gern der Einladung der Koordinatorinnen zur 13. Netzwerkkonferenz mit dem Titel „Zwischen App und Abendessen – Schutz und Chancen im digitalen Familienalltag gefolgt.“ Foto: Felix Banaski
Denn wie eine aktuelle Studie zeigt, bewegt sich etwa ein Drittel der Sechs- bis Siebenjährigen unbeaufsichtigt im Internet. Ein Drittel der Eltern spricht auch keinerlei Regeln zur Nutzung von Social Media aus und 44 Prozent der Eltern achten nicht auf die Nutzungszeit digitaler Medien bei ihren Kindern. Alarmierende Forschungsergebnisse, die Grund genug sind, sich intensiver mit der Problematik zu befassen und die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen in den Blickpunkt zu rücken.
Dem gemeinsamen Aufruf von Stadt- und Kreisjugendamt folgten mehr als 180 Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendarbeit, aber auch Neuwieds Bürgermeister Peter Jung, Landrat Achim Hallerbach und Heidemarie Steffl vom Landesamt für Jugend, Soziales und Versorgung. „Wir müssen alle zusammenarbeiten, um Kinder dabei zu unterstützen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, Gefahren zu erkennen und Medienkompetenz zu erlangen“, appellierte Peter Jung an die Anwesenden. „Dies sind große Herausforderungen und dafür sind viel Expertise, Fachwissen und Erfahrung erforderlich.“ Allerdings sei es beim Thema der verantwortungsvollen Internetnutzung nicht minder wichtig, auch die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu beachten und zu vermitteln. Als Kinderfreundliche Kommune nimmt die Stadt Neuwied ihren dahingehenden Bildungsauftrag sehr ernst und hat mit up2date ein digitales Kinder- und Jugendinformationsportal geschaffen.
Beim 13. Netzwerktreffen in der Neuwieder Volkshochschule standen verschiedene informative Vorträge auf dem Programm: Prof. Dr. Rolf-Rainer Riedel erläuterte die „Auswirkungen von Medienkonsum auf die geistige und körperliche Entwicklung von Säuglingen und (Klein-)Kindern“, Christian Werschkun von der Kriminalpolizei Neuwied lieferte in einem Impulsvortrag „Informationen zur Prävention des Erwerbs, der Verbreitung und des Besitzes von kinder- und jugendpornographischen Inhalten“. Außerdem stellte Schulsozialarbeiterin Anna Löning gemeinsam mit der ehemaligen Carmen-Sylva-Schülerin Leona Trautmann das Projekt „Medienscouts.rlp“ vor. In diesem werden Jugendliche zu Tutorinnen und Tutoren für eine verantwortungsvolle Internetnutzung ausgebildet, um der Schülerschaft beratend zur Seite stehen zu können. Peter Jung bedankte sich auch im Namen von Landrat Achim Hallerbach bei allen Teilnehmern der Konferenz, insbesondere bei Franziska Klein und Laura Rockenfeller für die Organisation sowie bei Heidemarie Steffl für die Moderation der Veranstaltung.