Erstes Großprojekt der neuen SWN Green Energy: Großteil der Energie wird ins Netz eingespeist

15.07.2024
Neuwied. Mit einem zwei Hektar großen Solarpark an der Raiffeisendruckerei (RD) realisiert die „SWN Green Energy“ (SWNGE) ihr erstes Großprojekt in Neuwied. Der erzeugte Strom wird zum Teil von der Druckerei selbst genutzt, der Rest wird ins Neuwieder Netz eingespeist.
Gebaut wird auf einer anliegenden Brachfläche neben dem Betrieb, auf dem sich früher ein Sägewerk befand: Hier ist Platz für 5556 Module, die 2,4 Millionen Kilowattstunden grünen Strom produzieren werden. „Zum Glück haben wir das Areal“, sagt Bereichsleiter Udo Stümper, denn die betriebseigene Dachfläche hätte vor der Belegung mit PV-Modulen aufwändig saniert werden müssen: „Das geht nur Stück für Stück und dauert.“

Auf dem zwei Hektar großen Areal neben der Raiffeisendruckerei entsteht der neue Solarpark. Bereichsleiter Udo Stümper sowie Thomas Kill und Julian Scherhag von der SWN Green Energy verfolgen den Aufbau. Aktuell werden die Unterkonstruktionen für die Module installiert.

Interessant wird die Anlage durch das sogenannte „Power Purchase Agreement“ (PPA). „Das hat Vorteile für beide Seiten“, so Julian Scherhag von der SWNGE: „Wir sind Betreiber der Anlage und pachten die Fläche, die Druckerei bekommt 650.000 Kilowattstunden Strom als Abnehmer und das zu einem sehr günstigen Preis.“ Da sich die Anlage direkt am Betrieb befindet, fallen keine Netzentgelte und Umlagen an.
Investiert wird von der „SWN Green Energy“, einer Projektgesellschaft der SWN und der Trierer WI Energy. Sie hat neben der RD für einen weiteren Teil des Stroms auch die Görresdruckerei als Abnehmer. Der Rest, 1,5 Millionen Kilowattstunden, stehen für das Neuwieder Netz zur Verfügung: „Das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch von 500 Vier-Personen-Haushalten“, so Scherhag.
Die Raiffeisendruckerei setzt in ihrer Produktpalette zunehmend auf nachwachsende Rohstoffe. Für Aufsehen sorgt aktuell im Bankenfeld die „Timbercard“, die erste plastikfreie Zahlungsverkehrskarte aus Holz, wie Stümper erklärt: „Das Material stammt aus deutscher und umweltschonender Forstwirtschaft.“ Nachhaltigkeit gilt jedoch nicht nur für Rohstoffe, sondern auch für die Produktion: „Zu unseren Meilensteinen auf dem Weg zur CO2-Neutralität gehört daher auch grüner Strom.“ Die Kette sei jedoch nicht vollständig, wenn der grüne Strom nicht auch regional erzeugt werde: „Daher kamen nur die Stadtwerke als Partner für uns infrage.“
Für Thomas Kill, Geschäftsführer der SWNGE, ist der Bau der Anlage ein „Auftakt nach Maß“ für die junge Projektgesellschaft, die erst zum Jahresbeginn aus einer Kooperation der SWN und der Trierer WI Energy entstand: „Wir freuen uns, dass wir mit der Raiffeisendruckerei unser Pilotprojekt in Neuwied umsetzen können.“ Der Bau werde voraussichtlich bis zum Jahresende dauern. „Ich denke, dass wir dann zeitnah auch die Anlage an der Gaskugel angehen können, mit der wir weitere zwei Millionen Kilowattstunden erzeugen können, die die Pumpen für die Wasserversorgung der Stadt benötigen.“ Für das ambitionierte Ziel, bis 2030 rund 100 Megawatt Solarstrom zu realisieren, sei der Grundstein gelegt: „Wir arbeiten bereits an der Akquise weiterer Flächen.“