Nach dem Glockengeläut erfolgte am Samstagmittag ein bemerkenswertes Passionskonzert in der Pfarrkirche von Sankt Matthias
„Ich will dir mein Herze schenken“
. Fotos: Jürgen Grab
Neuwied (jüg) Für manche Menschen dieser Stadt sind die Samstagmittage in der Neuwieder Matthiaskirche eine ganz besondere Zeit. Nicht nur, dass Punkt 12 Uhr die Glocken des Gotteshauses weithin zu hören sind, sondern auch, dass dieses Geläut derzeit immer der Zeitpunkt ist , an dem sich diverse Sänger, Sängerinnen und Musiker-innen sowie Gemeindebeauftragte im Chorraum des Gotteshauses treffen, um Kompositionen diverser klassischer Komponisten bzw. besinnliche Texte darzubieten, die gerne von etlichen Zuhörer-innen aufgenommen werden , um auf diese Weise ihr Wochenende in Ruhe und Andacht zu beginnen und sich zudem durch die Worte der jeweiligen geistlichen Redner und Rednerinnen auf die beginnende Passionszeit vorzubereiten.
Das Foto zeigt die Künstler eines vergangenen Konzertes
Unter der Leitung von Kantor Jörg Rasbach, der die kleine Kirchenchorgel spielte, begannen am vergangenen Samstag Ulrike Friedrich mit der Querflöte sowie die Sopranistin Lucia Jakob mit einer Komposition „Ich will dir mein Herze schenken“ aus der Matthäus-Passison das beliebte Kirchenkonzert. Es folgten nach dem Glockengeläut die Komposition von Georg Philipp Telemann (1681-1767) „Partita 2 G-Dur aus der „kleinen Kammermusik“ sowie das Lied von Johann Sebastian Bach (1685-1750 „Mein Jesu, was für Seelenweh“ aus dem „Schemelli-Gesangbuch“. Es folgten die Sonata d-Moll, op. 2, Nr 2 von Benedetto Marcello (1686 – 1739) und schließlich die Partita 3c-Moll aus der „kleinen Kammer-musik“ von Telemann. Schließlich kam auch das Lied „Hört ihre Augen auf zu weinen“ aus der Kantate 98 von Johnann Sebastian Bach (Was Gott tut, das ist wohlgetan) zur Aufführung. Das kleine, aber unbedingt aufmerksame Publikum zeigte sich absolut beeindruckt von den instrumentalen Darbietungen (Orgel und Querflöte) von Ulrike Friedrich und Jörg Rasbach und dem wunderbaren Gesang von Lucia Jakob, die ihren Gesang absolut meisterlich realisierte. Die drei wunderbaren Musiker-innen boten musikalische Kostbarkeiten, die schließlich vom beeindruckten Publikum mit langandauerndem Beifall bedacht wurden. Zum Gelingen dieses mittäglichen Konzertes trug auch Sebastian Kühn bei, der diese Musik zum Mittagsläuten mit entsprechenden Texten begleitete und Nachdenkliches zur Passion beitrug.
Das Passionskonzert am Samstagmittag in der Pfarrkirche von Sankt Matthias in Neuwied klang wirklich beeindruckend. Die Atmosphäre, die durch das Glockenläuten und die musikalischen Darbietungen geschaffen wurde schien eine besondere Ruhe und Andacht zu vermitteln. Die Auswahl der Stücke von bekannten Komponisten wie Telemann und Bach sowie die Interpretationen durch Ulrike Friedrich, Lucia Jakob und Kantor Jörg Rasbach klangen wahrlich erstklassig. Es war schön festzustellen, dass das Publikum so aufmerksam und begeistert war und die Aufführungen mit lang anhaltendem Applaus honoriert hat. Sebastian Kühns Beitrag mit passenden Texten zur Passion rundete das Erlebnis sicherlich ab und trug zum positiven Gesamterlebnis bei. Solche Veranstaltungen sind eine wunderbare Möglichkeit, sich auf die bevorstehende Passionszeit vorzubereiten und Momente der Besinnung und der Musik zu genießen.