Stadt im Dialog mit Schülern des Rhein-Wied-Gymnasiums

(Foto: Melanie Lange) - Wenn junge Menschen gute Ideen haben, ist es wichtig, dass sie gehört werden. Als Kinderfreundliche Kommune ist es der Stadt Neuwied ein besonderes Anliegen, die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. So bildeten Vorschläge zur Verbesserung des Radverkehrs, die im Rahmen eines Schulprojekts am Rhein-Wied-Gymnasium (RWG) entstanden, den Anlass für ein gemeinsames Gespräch zwischen Schule und Stadtverwaltung.

Unter dem Titel „Schon wieder Verzicht üben?!“ hatten Schülerinnen und Schüler des RWG im Rahmen einer Projektwoche untersucht, wie sich der Alltag nachhaltiger gestalten lässt – etwa, indem häufiger das Fahrrad statt des Autos genutzt wird. Dabei wurden beispielhaft Verkehrssituationen analysiert, persönliche Erfahrungen besprochen und konkrete Verbesserungsideen entwickelt. Einige dieser Anregungen erreichte die Stadtverwaltung per Mail – und führte zu einem konstruktiven Austausch zwischen schulischer Projektgruppe und städtischen Fachleuten. In den Räumen des RWG trafen sich die projektbetreuende Lehrerin Christina Huth sowie Schüler Ryan Benner mit Manfred Reitz, Leiter der Straßen- und Tiefbauabteilung des Stadtbauamts, und Andreas Grass vom städtischen Ordnungsamt. Initiiert hatte den Kontakt Schüler Tim Vomweg, der die gut aufgearbeiteten Projektergebnisse direkt an die Stadtverwaltung weitergab.

(v.l.): Manfred Reitz, Leiter der städtischen Straßen- und Tiefbauabteilung, und Andreas Grass vom Ordnungsamt im Austausch mit RWG-Schüler Ryan Benner und der projektverantwortlichen Lehrerin Christina Huth. Foto: Melanie Lange

Im Austausch wurden die Ideen der Jugendlichen offen und lösungsorientiert durchgesprochen. Die Fachleute der Stadt erklärten, warum manche Maßnahmen aus rechtlichen oder planerischen Gründen nicht umsetzbar sind, etwa wegen bestehender baulicher Vorgaben oder Vorschriften der Straßenverkehrsordnung. Gleichzeitig konnten aber auch konkrete Verbesserungen angestoßen werden: So wurde etwa erörtert, an welchen Stellen Ampeln, die den Radverkehr bremsen, entfallen können, wenn eine klare Trennung zwischen Rad- und Fußweg aufgehoben wird. Auch welche Markierungen und Beschilderung so ein gemeinsamer Geh- und Radweg erfordert, erklärten Reitz und Grass dem Projektteam.

„Uns ist wichtig, Entscheidungen transparent zu machen und nachvollziehbar zu erklären“, betonte Manfred Reitz. „Gleichzeitig freuen wir uns über den frischen Blick und das Engagement der jungen Generation – solche Impulse helfen uns, den Radverkehr in Neuwied Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.“ Auch seitens der Schule war die Resonanz positiv. Lehrerin Christina Huth lobte den offenen und konstruktiven Austausch: „Großartig, dass die Ideen der Schülerschaft ernst genommen und persönlich angehört werden. Das motiviert und zeigt, wie Beteiligung funktionieren kann.“

Im Neuwieder Stadtbauamt wird nun gemeinsam mit dem Ordnungsamt konkret geprüft, welche der besprochenen Punkte umgesetzt werden können. Wo rechtlich und planerisch möglich, sollen die vorgeschlagenen Verbesserungen in die Praxis überführt werden – ein weiterer Schritt hin zu mehr Sicherheit und besseren Verkehrsfluss für Radfahrer in Neuwied.