im Rahmen der Joseph-Breitbach-Poetikdozentur
Eine öffentliche Poetik-Vorlesung von Arne Rautenberg mit dem Titel „Bis man vergisst sich an das zu erinnern was noch nicht geschehen ist“ findet am 19. Juni 2024 ab 18 Uhr in der Aula in Raum D 239 der Universität Koblenz statt. Der Eintritt zu der Vorlesung ist frei.
Alle Interessierten können Arne Rautenberg an der Universität Koblenz erleben. Bild: Arne Rautenberg / Birgit Rautenberg
„Ich lebe mein Leben im Spannungsfeld zwischen DANKE und WARUM. Dabei habe ich keine vorgefasste Meinung, komme so unvorbereitet wie möglich jede Nacht ins Gedicht, lese beim Schreiben und schreibe beim Lesen, höre mir zu und suche den mir interessantesten Weg. Ich bin im großen Gespräch mit anderen Dichterinnen und Dichtern, quer durch Zeit und Raum hinweg. Ich kann zulassen und überwinde Grenzen, die andere nicht überwinden können. Die Poesie ist mein System des Sich-Erhaltens aus eigener Kraft“, erklärt Rautenberg.
Über Arne Rautenberg
Mit seiner Lyrik, mit Gedichten für Kinder und seiner visuellen Poesie ist Arne Rautenberg einer der vielseitigsten zeitgenössischen Dichter im deutschen Sprachraum. Seine insgesamt fünf Vorträge im Rahmen der Dozentur in Koblenz stellt der Autor unter das Motto: „Bis man vergisst sich an das zu erinnern was noch nicht geschehen ist“.
Einer von Arne Rautenbergs Gedichtbänden für Kinder lautet „Unterm Bett liegt ein Skelett“, auf dem Cover grinst die Leser*innen ein von der Illustratorin Nadia Budde gezeichnetes weißes Gespenst mit roten Augen entgegen. Mit viel Sprachwitz, aber doch immer im Bewusstsein der Tradition - zu der etwa Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern gehören dürften - reimt und fabuliert Rautenberg. Mit den Illustrationen, auch des bereits verstorbenen, vielfach preisgekrönten Wolf Erlbruch, sind so Gesamtkunstwerke entstanden.
Aber auch für Erwachsene hat Rautenberg – der 2022/23 als Rom-Preisträger ein knappes Jahr in der römischen Villa Massimo weilte – Einiges zu bieten. Sein 2002 erschienener Debütroman „Der Sperrmüllkönig“ sei, so Christoph Jürgensen seinerzeit in der Süddeutschen Zeitung, „intelligent und amüsant geschrieben“. Und zu dem 2023 erschienenen Gedichtband für Erwachsene mit dem Titel „sekundenfrühling“ hat Durs Grünbein das Nachwort verfasst.
Arne Rautenberg, geboren 1967 in Kiel, lebt als Dichter und Künstler in seiner Geburtsstadt. Von 2006 bis 2020 war Arne Rautenberg Lehrbeauftragter an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. 2013 hatte er die Liliencron-Dozentur für Lyrik an der Christian-Albrechts-Universität inne. 2016 erhielt er mit dem Josef-Guggenmos-Preis den ersten Preis für Kinderlyrik, der je in Deutschland vergeben wurde. 2017 wurde Arne Rautenberg in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt, 2018 in die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. 2020 erhielt Arne Rautenberg die Poetik-Dozentur am Literaturinstitut Hildesheim, das Hermann-Hesse-Stipendium und den Kulturpreis der Stadt Kiel. Zuletzt erschien 2023 der bereits erwähnte, existentielle Gedichtband „sekundenfrühling“ im Verlag Das Wunderhorn und der Kindergedichte-Band „mut ist was gutes“ mit Bildern von Wolf Erlbruch im Peter Hammer Verlag 2023. Zudem erscheinen Rautenbergs Gedichte in einschlägigen Sammlungen wie zum Beispiel „Reclams großes Buch der deutschen Gedichte“ oder „Der ewige Brunnen“ und in Schulbüchern.
Über die Joseph-Breitbach-Poetikdozentur
Die Joseph-Breitbach-Poetikdozentur wird seit 2021 für besondere literarische Leistungen in den Genres Lyrik oder Drama verliehen, die sich für Verständigung und Toleranz einsetzen.
Gefördert wird die Poetik-Dozentur vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration des Landes Rheinland-Pfalz, dem Freundeskreis der Universität Koblenz, der Stiftung Universität Koblenz, der Koblenzer Kultur Stiftung und dem Theater Koblenz. Die Organisation der diesjährigen Joseph Breitbach-Poetik-Dozentur in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt und Universität Koblenz liegt noch bei der früheren Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, PD Dr. Margit Theis-Scholz, bei dem Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Koblenz, Dr. Stefan Neuhaus, und Markus Dietze, dem Intendanten des Theaters Koblenz. Sie wird vom Theater Koblenz ermöglicht.