Ausstellung zu nicht sichtbaren Beeinträchtigungen geht auf die Reise

Nicht zu übersehen waren die großen Porträts, bunten Infowände und die Wortwolken im Fenster des Neuwieder Innenstadtlabors: Zu Beginn des Jahres warf die Ausstellung „Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen sichtbar machen“ Licht auf die oftmals unsichtbaren Herausforderungen, die viele Betroffene tagtäglich begleiten. In Zusammenarbeit mit dem Verein gemeinsam zusammen e.V. setzten sich Stadt und Kreis Neuwied sowie der Verein Deichstadtfreunde ein für mehr Aufmerksamkeit für Menschen, deren Behinderung, Krankheit oder Beeinträchtigung auf den ersten Blick nicht erkennbar ist. Jetzt können auch andere Städte und Kommunen die Ausstellungsmaterialien leihen und so für mehr Sichtbarkeit sorgen.

„Inklusion ist ein wichtiges Thema, das in Neuwied schon in vielen Bereichen aktiv gelebt wird. Doch es gibt eben Beeinträchtigungen, die momentan noch weniger im Blickfeld sind. Auch sie verdienen Aufmerksamkeit und einen offenen Austausch. Toll, dass die Ausstellung ein solcher Erfolg war und bei vielen Besuchenden für ein geschärftes Bewusstsein gesorgt hat. Und umso schöner, dass andere Kommunen nun auf uns zukommen und die Materialien leihen möchten“, freut sich Bürgermeister Peter Jung über das große Interesse. Ab Montag, 31. März, ist die Ausstellung in Kaiserslautern zu sehen, zwei weitere Kommunen haben bereits ihr Interesse bekundet. Die Stadt Neuwied erhebt von den Leihenden eine Gebühr, die sie für die Instandhaltung der Materialien nutzt. Geld, das darüber hinaus aus dem Verleih eingenommen wird, fließt zukünftig in Projekte zugunsten von Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen. Über die geeignete Verwendung stimmen sich Stadt, Kreis, Deichstadtfreunde und gemeinsam zusammen e.V. ab.

Erfolgreich angelaufen ist auch die „Stille Stunde“. Hier beteiligt sich das Modehaus Sinn an jedem ersten Samstag im Monat von 9.30 bis 10.30 Uhr. Bei gedimmtem Licht, abgeschalteten Displays und Verzicht auf Musik und Durchsagen bietet sich die Gelegenheit zum reizarmen Shoppen. „Wir möchten noch mehr Unternehmen ermutigen, auch eine stille Stunde anzubieten. Nicht nur in der Innenstadt, auch in den anderen Stadtteilen könnten Neuwiederinnen und Neuwieder etwa mit Autismus oder ADHS von dem Angebot profitieren“, weiß Neuwieds Citymanagerin Michaela Ullrich.

Unternehmen, die eine stille Stunde anbieten oder sich darüber informieren möchten, und Kommunen mit Interesse an der Ausstellung „Menschen mit nicht sichtbaren Beeinträchtigungen sichtbar machen“ wenden sich an die Citymanagerin per Mail an mullrich@neuwied.de oder Tel. 02631 802 254.