Tourismusstrategie zur nachhaltigen Stärkung des Standortes

Wie soll der Tourismusstandort Neuwied künftig aussehen? Und welche Schritte führen zum Ziel? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Tourismus- und Vermarktungsstrategie der Deichstadt, die dieses Jahr entwickelt wird. „Unsere Stadt überzeugt bereits jetzt jedes Jahr tausende Gäste durch Großveranstaltungen mit Magnetwirkung. Aber wir können noch mehr – Neuwied ist wunderschön gelegen und hat viel zu bieten. Das möchten wir deutlicher herausstellen und touristisch vermarkten“, sagt Julia Kloos-Wieland, Leiterin des Amtes für Stadtmarketing. Wichtig sei ihr, so die Touristikerin, den Sprung von der Theorie in die Praxis nicht zu verpassen. Früh sollen konkrete Maßnahmen festgezurrt und umgesetzt werden, die auf die kurz- und langfristigen Ziele der Tourismusstrategie einzahlen.

Haben sich Verstärkung geholt: Oberbürgermeister Jan Einig und Julia Kloos Wieland, Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, begrüßen die Touristikerin Lena Höver in der Verwaltung. Neuwied ist nicht die erste Stadt, in der sie eine neue Tourismus- und Vermarktungsstrategie erarbeitet.  Foto: Maxie Meier

Das Stadtmarketing hat sich also für 2024 viel vorgenommen. Dazu hat sich Kloos-Wieland eine erfahrene Fachfrau nach Neuwied geholt: Lena Höver hat bereits die Tourismusstrategien für den Romantischen Rhein und im Bundesgartenschaujahr 2011 für Koblenz mit erarbeitet. Nun wird sie ihre Fachkenntnis für Neuwied einsetzen. Ergänzend zu ihrem eigenen Erfahrungsschatz greift Höver gerne auch auf die Kompetenz ihrer Kolleginnen und Kollegen in anderen Institutionen zurück. „Die Touristiker sind schon immer gut vernetzt gewesen“, berichtet sie, „denn wir wissen: Es geht darum, die gesamte Region strahlen zu lassen, damit die einzelnen Standorte vom Tourismus profitieren können.“ Das bedeutet, die Tourismusstrategie für Neuwied wird auch auf die regionale Strategie der Tourismus-Gesellschaft Romantischer Rhein und auf die Landesstrategie abgestimmt sein.

Tourismus-Workshops: Leistungsträger werden einbezogen

Dank Fördergeldern aus dem Modellvorhaben Innenstadt-Impulse des Landes Rheinland-Pfalz, Ministerium des Innern und für Sport, konnte die Stadt bereits die „BTE – Tourismus- und Regionalberatung“ aus Mainz mit der Konzeption der neuen Strategie beauftragen. Bei einem ersten Treffen wurde gleich ein straffer Zeitplan vorgelegt, denn noch vor Ablauf des Kalenderjahres sollen die ersten Maßnahmen spruchreif sein. Nun steht allerdings erst einmal die Bestandsaufnahme an: Expertenbefragungen und Workshops mit Touristik- und Hotelleriefachleuten, Kulturtreibenden, Wirtschaftsförderung und weiteren Stakeholdern. Auch Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie Gäste, die Neuwied touristisch erkunden, werden anschließend angesprochen. Erfragt wird unter anderem, was die Teilnehmenden als Alleinstellungsmerkmal in Neuwied empfinden, was ihnen bereits positiv auffällt und was ihnen aus touristischer Sicht fehlt. Sobald daraus die neue Tourismus- und Vermarktungsstrategie formuliert ist, möchte die Stadt umgehend die ersten Maßnahmen umsetzen.

Strategie stärkt die Innenstadt

„Unser Ziel ist es, durch die nachhaltige Stärkung des Tourismus in Neuwied langfristig die Wertschöpfung in unserer Innenstadt zu stabilisieren“, sagt Oberbürgermeister Jan Einig und ruft zum Mitmachen auf: „Ihr Input als kreative Unternehmerinnen und Unternehmer, als Kenner unserer Stadt und als politisch engagierte Bürgerinnen und Bürger ist wichtig, um Neuwied auch touristisch fit zu machen für die Zukunft.“

Auch mit Blick auf weitere Gelder zur Stärkung des Tourismusstandortes wird die neue Tourismus- und Vermarkungsstrategie Wirkung zeigen, ist man sich in der Verwaltung sicher. Denn wichtige Fördertöpfe können nur angezapft werden, wenn eine solche Strategie bereits vorliegt.