Neue Junior-Professorin für Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Koblenz
Dr. Lisa Beißwanger hat am 1. Oktober 2023 die Junior-Professur für Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Koblenz übernommen.
Beißwanger ist auf die Kunst und Architektur der Moderne und Gegenwart spezialisiert. Die Kunstgeschichte versteht die Wissenschaftlerin als Kulturwissenschaft. Kunstwerke sind aus ihrer Sicht Ausgangspunkte für kulturhistorisch und soziopolitisch hochrelevante Fragen. Um mit diesen Fragen umzugehen, nutzt Beißwanger interdisziplinäre Ansätze und Methoden.
Zu den Gegenständen, zu denen sie intensiv gearbeitet hat, gehören Performancekunst, Museums- und Ausstellungsgeschichte und Bildungsarchitekturen (insbesondere die bei vielen ungeliebten „Beton-Unis“ der langen 1960er-Jahre). Die Geschichte der Kunstgeschichte und damit verbundene Fragen der Kanonbildung und -kritik ist ein weiteres Arbeitsfeld.
Neue Junior-Professorin an der Universität Koblenz: Dr. Lisa Beißwanger. Bild: Universität Koblenz / Beißwanger
„Inhaltlich möchte ich meine Forschungsschwerpunkte in Zukunft enger miteinander verbinden. Auf der Ebene von Raum und Bewegung haben Performance und Architektur nämlich viel miteinander zu tun. Angedacht ist etwa ein Forschungsprojekt zu Protestbewegungen im urbanen Raum und die Rolle, die Kunst und visuelle Kultur dabei spielen“, erklärt Beißwanger. Auch zum Thema Bildungsarchitektur sieht sie an der Universität Koblenz sehr gute Anknüpfungspunkte für innovative Forschung. Ein kurzfristigeres Ziel ist die Übersetzung und Veröffentlichung ihres Buchs „Performance on Display – Zur Geschichte lebendiger Kunst im Museum“ auf Englisch.
In ihren ersten beiden Lehrveranstaltungen geht es um Kunst und/als Protest und um die Frage nach der medialen Übertragung von Live-Performance in anderen Medien wie Fotografie oder Film. Beißwanger hat sich zum Ziel gesetzt, Studierende für den wissenschaftlichen Umgang mit Kunst zu begeistern und dabei zu unterstützen, kritische und produktive Fragen an die Kunst zu stellen. Dabei wird auch die visuelle Kultur, also alles, was uns in unserem Alltag an analogen und digitalen Bildern umgibt, eine wichtige Rolle spielen.
Die Wissenschaftlerin will sich unter anderem in der Internationalisierung und der Wissenschaftskommunikation an der neuen Universität Koblenz engagieren, mit neuen Lehrformaten experimentieren und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, insbesondere den Koblenzer Kultur- und Bildungseinrichtungen (z.B. Theater Koblenz, Ludwig Museum Koblenz und Institut für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz), weiter stärken.