Museumsdirektor Bernd Willscheid aus Dattenberg wurde von Landrat Achim Hallerbach in den Ruhestand verabschiedet
Seine Nachfolgerin als Museumsdirektorin ist Jennifer Stein, in Neuwied wohnhaft

Fotos:Jürgen Grab
Neuwied (jüg)

 In seinem 38. Berufsjahr als Leiter bzw. als Direktor des Neuwieder Roentgen-Museums nahm der jetzt 65-jährige Bernd Willscheid bei seiner glanzvollen „Abschiedsvorstellung“ gerne zur Kenntnis, dass seine jahrzehntelange, über den Maßen erfolgreiche Tätigkeit sowohl als vielseitiger Kunstkenner als auch als erfolgreicher Kunstförderer überaus positiv und mit entsprechender Hochachtung betrachtet worden ist. Dies konnten Willscheid und auch   eine große Zahl interessierter Gäste am vergangenen Freitag bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand im Festsaal des Museums durch Landrat Achim Hallerbach unbedingt feststellen.

Eine große Anzahl interessierter Gäste war gekommen, um bei dieser Amtshandlung durch Landrat Achim Hallerbach  (unter Mitwirkung der Pianistin Milica Vickovic-Reffgen ) anwesend zu sein.. Willscheid, der  als anerkannter Experte der „höfischen Wohnkultur“ , vor allem was die handwerklich-kunstvollen Möbel von Abraham und David Roentgen und  auch was die wunderbaren Uhren von Christian und Peter Kinzing anbetrifft, kam  ehemals als versierter Verwaltungsfachmann aus der Kreisverwaltung an den Raiffeisensplatz, wo er  als „Lehrling“ zur damaligen Museumsleiterin Rosemarie Schütz kam, um dort später dann  vom damaligen Landrat Josef Oster als deren  Nachfolger  1997  eingesetzt zu werden. . Willscheid war somit der 6. Leiter des vormaligen Kreismuseums, wobei Frau Schütz immerhin 33 Jahre die Leitung dieser Kultureinrichtung überregionalen Formats innehatte. Dabei gehörten seine ersten Erinnerungen als „Museumschef“   nicht nur der  Roentgenfamilie  und den  beiden „Uhrenkünstlern“ Christian und Peter Kinzing sondern auch dem heimischen Politiker und Sozialreformer.

 Friedrich Wilhelm Raiffeisen, die allesamt die Identität des Museums unbedingt verfestigt haben, das in den Jahren 1926 – 1928 nach Plänen der Kölner Architekten Mattar und Scheler als Kreismuseum errichtet worden war.  All diese, und noch viele weitere Informationen sind u.a.bei „Wikipedia“ in der Rubrik „Roentgen-Museum „Neuwied“ nachzulesen, wobei der heutige „Dienstherr“ , Landrat Achim Hallerbach, am vergangenen Freitag den Lebenslauf und das bewundernswerte Wirken  dieses nicht nur in Neuwied hochgeachteten Mannes vortrug, sondern in seiner beachtenswerten Laudatio für diesen   eindrucksvoll-beachtenswerten, kunstorganisierenden  (und- liebenden) Fachmann, der im weiteren Verlauf seines eindrucksvollen Wirkens sowohl die Achtung der  überregionalen Kunstszene als auch die Dankbarkeit vieler regionaler Künstler und Künstlerinnen aus der Region erringen konnte. Wie im Verlauf dieses bemerkenswerten Vormittags im heimischen  Roentgen-Museum zu erkennen war und von dem Westerwälder Zeichner und Maler Uwe Langnickel in seiner Laudatio bestätigt wurde, war Bernd Willscheid immer bereit in diversen Ausstellungen die jeweilige Kunstfertigkeit  regionaler und überregionaler Künstler und Künstlerinnen  einem größeren Publikum vorzustellen und aktuell auch innerhalb der traditionellen   Jahreskunst-Ausstellungen jederzeit war, die jeweiligen Begabungen und Fähigkeiten der Künstler-Künstlerinnen  eindrucksvoll zu präsentieren. Einer dieser angesehenen Künstler ist zweifellos der Elgerter Kunstschaffende Uwe Langnickel, der immer gerne ins Roentgen-Museum kommt und dabei mitgeholfen hat, dieses als regionalen „Kunsttempel“ zu etablieren  und somit auch zu Bernd Willscheid eine besonders erfolgreiche  Beziehung aufgebaut hat, die er beim Abschied am vergangenen Freitag noch einmal „blumenreich“ zur Geltung brachte.

 Wie der Laudator des Freitagvormittags, Landrat (und Dienstherr) Achim Hallerbach berichtete, findet das Roentgen-Museum Neuwied nicht nur in der Fachwelt, sondern ebenso bei den interessierten Bürgern und Bürgerinnen eine entsprechende Bewunderung.  Bekannte Kunsthistoriker in der Republik arbeiteten mit dem Museum und seinem mannigfaltig interessierten Leiter zusammen, wozu u.a. auch der Förderkreis der Abraham-und-David-Roentgen Stiftung sowie diverse Privatsammlungen und Kunsthändler gehören, die durchaus Roentgenmöbel und Kinzinguhren für eine Präsentation zur Verfügung stellen. Wie aus einem Bericht der anerkannten Neuwieder Kunststätte hervorgeht, führt das hiesige Museum ein Inventarverzeichnis von rund 5000 Exponaten und Depotbeständen, wobei eine Inventarisierung auf einer Datenbank noch aussteht. Wie der künftige Ruheständler Bernd Willscheid schließlich verlauten lässt, liegt auch ein umfangreicher und gut gestalteter Museumsführer mit den wichtigsten Exponaten vor.

Mit entsprechender Hochachtung nahmen die Gäste im Festsaal des Museums Abschied von diesem   engagierten kunstbeflissenen und kenntnisreichen Museumsdirektor, der sich der vielfachen und immer besonders wohlwollenden Anerkennung in der Öffentlichkeit sicher sein konnte. So wurde am vergangenen Freitag eine Persönlichkeit in den dienstlichen Ruhestand verabschiedet, die zwar hauptamtlich vom Roentgen-Museum Abschied nimmt, doch weiterhin dem Kunstgeschehen treu bleibt, da er künftig im Archiv der Fürstenfamilie seine Kenntnisse und Fähigkeiten zur Geltung bringen wird. Sowohl seine Freunde als auch seine Bewunderer hinsichtlich der musealen und kunsthistorischen Fähigkeiten nahmen gerne sowohl die erläuternden als auch die lobenden Worte des Landrates sowie die des befreundeten Künstlers aus dem Westerwald zur Kenntnis, und ließen ihre Freude darüber erkennen, dass Neuwied durchaus mit seinen jeweils renommierten Museen und insbesondere durch das, bisher von Bernd Willscheid geleitete, Roentgen – Museum, eine eindrucksvolle Kulturstadt vorweisen kann. Dessen Dank für all die geleistete Unterstützung galt zum einen posthum seiner verstorbenen Lehrmeisterin Rosemarie Schütz, den diversen Landräten sowie den Gremien und Instituten, die diese wichtigen kulturellen Aufgaben immer gerne und wirkungsvoll unterstützt und immer dafür gesorgt haben, dass jeweils weitere finanzielle Mittel „locker gemacht“ werden konnten.

 Weiterhin galt sein Dank den zahlreichen persönlichen Mäzenen wie zum Beispiel Marie Antonia von Gordon sowie weiteren Persönlichkeiten aus der Region wie zuletzt auch durch Charlotte Fichtl-Hilgers, Helga Moitz , Wolfgang Thillmann und weiteren nationalen und internationalen Kunstförderern  und den Repräsentanten diverser Stiftungen sowie den diversen Landräten, die ihn und seine Arbeit immer unterstützt haben. Auch galt sein Dank seiner Familie und vor allem seinem Mann sowie dem Mitarbeiter-innen-Team Dr. Reinhard Lahr, Rosina Kusche-Knirsch, Thomas Höfner, Gabriele Mrozik und Margot Philippi „ohne die etliche Projekte nicht möglich gewesen wären“, betonte Willscheid, der, ebenso wie Landrat Achim Hallerbach, mit Jennifer Stein seine Nachfolgerin im Amt vorstellte und dieser für die gewiss nicht einfache bevorstehende Tätigkeit im Neuwieder Roentgen-Museum alles erdenklich Gute wünschte.