Gemeinsamer Appell der Zoos zum „World Wildlife Day“
Am 3. März ist World Wildlife Day, der Internationale Tag des Artenschutzes. Mit diesem Tag soll die Vielfalt der Tierwelt gefeiert und gleichzeitig auf den dringend notwendigen Schutz gefährdeter Arten aufmerksam gemacht werden. Moderne Zoos wie der Zoo Neuwied übernehmen hierbei eine entscheidende Rolle.

Foto: Tom Burger

„Wie ein Netz sind alle Tiere und Pflanzen miteinander verwoben. Fehlen Tierarten, werden die Lücken in dem Netz immer größer. Ab wann das Netz nicht mehr tragfähig ist, hängt von vielen Faktoren ab. Welche der fehlenden Tierarten bringt am Ende ein ganzes Ökosystem zum Kippen?“ Volker Homes, Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten, ist überzeugt: „Unsere Zoos spielen eine Schlüsselrolle im Kampf gegen das Aussterben bedrohter Tierarten. Sie bieten nicht nur einen sicheren Ersatzlebensraum für gefährdete Tiere, sondern sind auch in der Lage, wertvolle Daten und Fachkenntnisse zu sammeln, die den Schutz und die Erhaltung von Wildtieren unterstützen. Gemeinsam müssen wir nach Wege suchen, wie wir die Welt auch für künftige Generationen erhalten können.“
Dazu passend nimmt der Artenschutztag 2024 moderne Technologien im Hinblick auf ihre Nutzung für den besseren Schutz von Tierarten in den Blick. Das Projekt zur Wiederansiedlung von Bartgeiern in den Nordalpen beispielsweise verdeutlicht die Verbindung zwischen den Aktivitäten in den Zoos und im ursprünglichen Lebensraum und den Einsatz von moderner Technik, in diesem Fall die Nutzung von Sendern. Der Bartgeier war unter anderem in Deutschland ausgerottet. Seit einigen Jahrzehnten wird die Vogelart in den Alpen durch die Nachzucht in Zoos und die Arbeit weiterer Partner wiederangesiedelt. Ein wichtiger Teil des Projekts ist die Überwachung der Vögel nach ihrer Wiederansiedlung. Dazu werden den Bartgeiern vor der Auswilderung Sender angelegt, die es ermöglichen, ihr Verhalten und ihre Wanderungen in der Natur zu verfolgen. Diese Sender liefern wertvolle Daten über die Aktivitäten und die Nutzung des Lebensraums der ausgewilderten Bartgeier.
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP), das durch die Zoos gemanagt wird, wurden von 1978-2022 insgesamt über 500 junge Bartgeier nachgezogen, von denen über 300 an verschiedenen Orten Europas ausgewildert wurden. Durch die Kombination der Maßnahmen wie der Aufzucht und Auswilderung durch die Zoos und der Überwachung durch Sender kann das Projekt einen umfassenden Ansatz zum Schutz und zur Wiederherstellung der Bartgeierpopulation in den Alpen verfolgen.
Der VdZ und seine Mitglieder setzen sich nicht nur aktiv für den Schutz bedrohter Tierarten ein, sondern investieren auch beträchtliche Mittel in Artenschutzprojekte weltweit. Im vergangenen Jahr allein wurden über 11 Millionen Euro für etwa 155 Projekte in rund 60 Ländern bereitgestellt.