Eigentum verpflichtet – Doch wo bleibt die Umsetzung?
Kreative Lösungen in Andernach
Viele Neuwieder klagen: „In unserer Stadt ist nichts mehr los! Alles ist verfallen und dreckig. In anderen Städten sieht es viel besser aus.“ Dieser Vorwurf ist nicht neu und begegnet einem immer wieder. Doch stimmt das wirklich? Ist Neuwied wirklich so schlecht aufgestellt im Vergleich zu anderen Städten? Um ehrlich zu sein: Ganz so einfach ist es nicht.
Zwar gibt es in Neuwied zweifellos Ecken, die verfallen und leer stehen, aber Neuwied ist nicht allein mit diesem Problem. Ich höre immer wieder, dass viele die Innenstadt von Neuwied kritisieren und im Vergleich andere Städte loben. Doch heute möchte ich den Blick nach Andernach richten, wo ähnliche, wenn nicht sogar größere Herausforderungen zu sehen sind.
Eigentum verpflichtet – Was bedeutet das eigentlich?
Unser Grundgesetz macht in Artikel 14 eine klare Ansage: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Eine wunderschöne Idee in der Theorie. Doch in der Praxis sieht es oft anders aus. Die Realität zeigt uns immer wieder verlassene und verwahrloste Häuser, bei denen dieser Grundsatz offenbar nicht zur Geltung kommt. In vielen Fällen fehlt es den Eigentümern entweder an Geld oder schlicht an Interesse, ihre Immobilien zu pflegen oder zu renovieren.
Ein eindrucksvolles Beispiel aus Andernach zeigt ein Gebäude, dessen Nutzung aufgrund gravierender Mängel untersagt wurde. Der Zettel an der Tür spricht Bände – hier wurden so viele bauliche und brandschutztechnische Mängel festgestellt, dass das Wohnen dort nicht mehr möglich ist. Ein trauriges Bild und sicherlich keine Ausnahme in vielen Städten, nicht nur in Andernach oder Neuwied.
Leerstand und Verfall in Andernach – Kein schöner Anblick
Das Bild der übereinander gestapelten Türklingeln mag auf den ersten Blick kurios wirken, aber die Realität dahinter ist alles andere als lustig. Dieses Beispiel aus Andernach verdeutlicht, wie sehr manche Gebäude dem Verfall überlassen wurden. Für die Bewohner solcher Häuser ist dies sicherlich ein frustrierender Zustand. Man fragt sich oft, warum nichts gegen den Verfall getan wird, und der Grundsatz „Eigentum verpflichtet“ scheint hier seine Grenzen zu finden.
Auch die heruntergekommene Eckkneipe am Rheintor zeigt, wie verwaiste Gebäude nicht nur das Stadtbild negativ prägen, sondern auch das Gefühl der Resignation bei den Bewohnern verstärken. Dabei sieht man sich schnell mit der Frage konfrontiert: Was kann die Stadt oder die Politik überhaupt dagegen unternehmen?
Kreativität gegen den Leerstand – Andernach als Vorbild?
Doch Andernach zeigt uns auch, dass es Möglichkeiten gibt, den Leerstand nicht einfach hinzunehmen, sondern kreativ damit umzugehen. Das dritte Bild zeigt, wie die Stadt trotz der Herausforderungen den Leerstand in der Innenstadt durch kleine Verschönerungen in den Hintergrund rückt. Blumenkästen, Sitzgelegenheiten und rote Teppiche vor den Geschäften schaffen eine einladende Atmosphäre, die die Innenstadt aufwertet. Die Händler in Andernach ziehen an einem Strang und nutzen jeden Raum, um etwas Schönes daraus zu machen. Besonders an Aktionstagen wie dem „First Friday“ entfaltet die Stadt ihre ganze Kreativität und lädt die Menschen ein, sich wohlzufühlen.
Neuwied – Auch hier tut sich was!
Nun bedeutet das aber keinesfalls, dass in Neuwied nichts passiert. Ganz im Gegenteil! Unsere Stadt hat ebenfalls viel zu bieten, und das Engagement der Neuwieder Händler ist groß. Die Neuwieder Händler arbeiten hart, um Leben in die Stadt zu bringen. Denken wir nur an die zahlreichen Modeschauen und die rege Beteiligung bei Veranstaltungen wie „Neuwied blüht auf“. Diese Events zeigen, dass auch in Neuwied viel getan wird, um das Stadtbild zu verschönern und den Menschen eine attraktive Innenstadt zu bieten. Außerdem tragen immer mehr Einzelhändler mit ihren kreativen Aktionen dazu bei, dass Neuwied nicht an Relevanz verliert und trotz Leerstand ein lebendiges Zentrum bleibt.
Andernach
Die Herausforderung annehmen – Neuwied hat Potenzial
Sicherlich gibt es in Neuwied noch viel zu tun, aber die Stadt und ihre Händler sind auf dem richtigen Weg. Anstatt den Blick nur auf das Negative zu richten, sollten wir das Engagement der Geschäftsleute und die Verschönerungsaktionen stärker würdigen. Es geht darum, die Herausforderung anzunehmen, die Stadt aktiv mitzugestalten und den Leerstand gemeinsam anzugehen. Nur durch Zusammenarbeit – zwischen Stadtverwaltung, Eigentümern und den Neuwieder Bürgern – können wir es schaffen, das Bild von Neuwied nachhaltig zu verbessern.
Andernach
Optimismus bewahren – Die Gegenwart ist auch schön
Natürlich war früher vieles anders, vielleicht erscheint es uns rückblickend schöner. Doch viele Herausforderungen, die wir heute sehen, gab es auch damals, wir haben sie nur erfolgreich überwunden. Jetzt gilt es, die Gegenwart mit einem optimistischen Blick zu betrachten. Die Welt um uns herum ist momentan schon schwer genug mit all den Krisen, Kriegen und Unwettern. Deshalb sollten wir uns auf das Schöne konzentrieren und auch die positiven Entwicklungen in unseren Städten sehen – sei es in Neuwied oder Andernach.
Ich werde euch weiterhin die schönen Seiten zeigen!
Andernach
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