Renate Rüddel, Inge Rockenfeller, Rudolf Effert und Lothar Erich Heß erhielten die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz
Kreis Neuwied. „Sichtbare Zeichen sind der Lohn für großartige Leistungen und ein leuchtendes Signal für nachahmenswerten Einsatz. Sinnstiftend, engagiert und vorbildlich handeln viele Frauen und Männer aus unserem Landkreis, die im Ehrenamt wirken. Dass ich davon vier Persönlichkeiten besonders würdigen konnte, freut mich sehr.“ In Persona wird das von Landrat Achim Hallerbach hervorgehobene Quartett von Renate Rüddel, Inge Rockenfeller, Rudolf Effert und Lothar Erich Heß gebildet. Den vier ausgezeichneten Ehrenamtlern konnte der Landrat im großen Saal des Roentgenmuseums kürzlich die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verleihen.

Landrat Achim Hallerbach verlieh jetzt Renate Rüddel, Inge Rockenfeller, Rudolf Effert und Lothar Erich Heß die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz als verdienten Lohn für großartige ehrenamtliche Leistungen. Fotos: Martin Boden / Kreisverwaltung Neuwied.

„Alle Vier haben in dieser Zeit der Erntedankfeste auf ihre jeweils unterschiedliche Art nun gemeinsam die Ernte für ehrenamtliches Engagement eingefahren“, dankte Achim Hallerbach den beiden Damen und den zwei Herren in Gegenwart der Bürgermeister Jan Einig, Michael Christ und Jan Ermtraud sowie den Ortsbürgermeistern Hans Dieter Geiger (Windhagen) und René Achten (Bad Hönningen) herzlich für jeweils „großartiges Wirken“, durch das sie den Mitgliedern in ihren Vereinen, Institutionen und Gemeinden Aufmerksamkeit und Hinwendung geschenkt hätten.

Im Einzelnen wurden Renate Rüddel aus Windhagen für ihr Wirken als „Herz und Seele des Zeltplatzes Kirchwies“, die Neuwiederin Inge Rockenfeller für ihren Einsatz für die Menschenwürde, Rudolf Effert für sein Engagement für Bad Hönningen und Lothar Erich Heß für eine ganze Vielfalt ehrenamtlicher Tätigkeiten in der Stadt Neuwied geehrt.
Wie Landrat Hallerbach in seiner ersten Laudatio feststellte, haben die steigende Attraktivität und das besondere Flair des Zeltplatzes Kirchwies zu einer immer größeren Beliebtheit bei jungen Leuten geführt. „Dass alle Kirchwies-Gäste mit einem zufriedenen Lächeln und der Erinnerung an glückliche und bereichernde Tage das Zeltplatz-Areal in Erinnerung behalten, ist in großem Maße Renate Rüddel zu verdanken“, hob der Landrat die Verdienste der „Ansprechpartnerin, Managerin, und Repräsentantin“ hervor.
Ein Lob, das natürlich auch Ehemann Erwin Rüddel sehr freute. Der Bundestagsabgeordnete war mit der ganzen Familie zur Ehrung erschienen.
Achim Hallerbach: „Morgens kommt sie als Erste, abends geht sie als Letzte, Renate Rüddel ist ein Vorbild ehrenamtlichen Engagements!“

Mit ebensolcher Vehemenz und Beharrlichkeit bringt sich sich Inge Rockenfeller an anderer Stelle, nämlich als aktives Mitglied bei Amnesty International Deutschland e.V., ehrenamtlich ein. Seit Jahrzenten sorgt sie dafür, dass weltweite Menschenrechtsverletzungen nicht aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwinden.
In diesem Zusammenhang bezeichnete Landrat Hallerbach die Neuwiederin als den personifizierten Kampf für die Würde und die Rechte jedes Einzelnen über politische, ethische oder religiöse Grenzen hinweg. Für viele Aktionen war und ist sie die treibende Kraft. Inge Rockenfeller hat aber nicht nur konzipiert und organisiert, sondern auch als Rednerin Akzente gesetzt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihrer Initiative sei es zu verdanken, dass die Initiative „Neuwied ist bunt!“ heute ein so viel beachtetes Netzwerk ist.  

Wie ein roter Faden ziert sich die Verbundenheit zum Fanfaren-Corps „Grün-Weiß“ 1959 Bad Hönningen durch den Lebensweg von Rudolf „Rudi“ Effert, der bei den Fanfaren zunächst als Geschäftsführer und später unter anderem als Beisitzer, Zugführer und 2. Kassierer wirkte. Im nächsten Jahr werden es nun 40 Jahre, dass Rudi Effert das Corps als 1. Vorsitzender auf Kurs hält. In ihm fand die Karnevalsgesellschaft den Verbindungsmann schlechthin zum Fanfaren-Corps; dank seiner Initiative begleitet das Fanfaren-Corps bei Prunksitzungen und Prinzenproklamationen bis heute den Einmarsch von Prinz und Gefolge. Seit fast 30 Jahren wirkt Rudi Effert zudem im Heimatverein Bad Hönningen mit und bei der HSG-Römerwall ist er inzwischen Ehrenmitglied. Seine Präsenz ist gefragt:  Rudi Effert gehörte dem Festausschuss zur 1000-Jahr-Feier von Bad Hönningen an und er ist einer der „alten Stammtischbrüder“ des ältesten Bad Hönninger Stammtischs „Bunnegröön“. Über viele Jahre gehörte er für die SPD-Fraktion dem Bad Hönninger Stadtrat und hier wie da bewies sich Rudi Effert als ein „Anpacker, Vorbild und Paradebeispiel eines Ehrenamtlers“, würdigte Landrat Hallerbach.

Attribute, die auf den vierten Ehrennadel-Träger des Oktober 2024 ebenfalls zutreffen: Lothar Erich Hess. Mehr als 50 Jahre ist der Oberbieberer dem Ehrenamt verbunden und in seinem Heimatort wurde bei dortigen Pfadfindern in den frühen 1970er Jahre auch die Wurzel für ehrenamtliches Engagement gelegt. Fortan brachte sich der Vereinsmensch Hess in vielfältigen Bereichen ein.
So etwa als förderndes Mitglied des VfL Oberbieber und Gründungsmitglied des „Deutschen Unterwasser-Club Neuwied e.V.“ und als 2. Vorsitzender im Förderverein der Deichwelle. Sowohl bei den Pfadfindern als auch im Deutschen Unterwasser-Club hat Lothar Erich Hess längst den Status des Ehrenmitgliedes erlangt.
Sein Steckenpferd im Ehrenamt war aber wohl die Kommunalpolitik, in die er sich für Neuwied und speziell Oberbieber über Jahrzehnte einbrachte.
„Die Ehrennadel ist das äußere Zeichen. Sinnbildlich ist sie im übertragenen Sinn der positive Ausschlag für einen funktionierenden inneren Kompass. Sie sind Vorbilder und Turbo für eine funktionierende und harmonische Gesellschaft“, fasste Landrat Hallerbach zusammen und dankte zugleich der Sängerin Ruth Zimmermann sowie Johannes Weiß am Flügel und Wilfried Bellinghausen am Vibraphone für die musikalische Gestaltung.