Der Lions Club Rhein-Wied hatte zu seinem Vortragsabend Herrn Thomas Werner, Geschäftsführer des Verbund-Krankenhauses Linz am Rhein/ Remagen, im Bürgerhaus Neustadt / Wied zu Gast. Zum Thema der regionalen Krankenhausversorgung erfuhren die Mitglieder des Lions Clubs und ihre Gäste bereits in den einführenden Worten, das sich die Dinge in den kommenden Jahren stark verändern werden. Herr Werner charakterisierte die bereits bestehende aktuelle Situation als schwierig. So bleibe das Land Rheinland-Pfalz in erheblichem Umfang hinter seinen Investitionsverpflichtungen zurück. Als Folge müssten die Krankenhäuser den unabdingbaren Investitionsbedarf aus Eigenmitteln bestreiten. So müsse das Krankenhaus Linz den Neubau eines OP-Saals derzeit finanziell allein stemmen. Dieses Geld fehle im laufenden Betrieb.

Thomas Werner, GF Verbundkrankenhaus Linz/Remagen und Lionspräsident Frank Schmickler  Foto: S. Weber

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurden weitere Probleme deutlich. So auch die angespannte Lage am Fachkräftemarkt und die Einschränkungen der kassenmäßig abrechenbaren Leistungen. Hier versuche man in Linz im Verbund mit dem Krankenhaus Remagen ein gutes Leistungsspektrum durch Kooperation und Personalaustausch sicherzustellen. Ein weiterer Pluspunkt des Verbunds sei die Bündelung und damit günstigerer Einkauf krankenhaustypischer Artikel und Dienstleistungen. Sehr wichtig sei aber auch das Vorhalten ambulanter Notdienstversorgung für die Bevölkerung, wie hier im eher ländlich geprägten Bereich.

Skeptisch sah Herr Werner die bisher bekannten Vorgaben kommender Regelungen wie vom Bund angekündigt. Neben dem durchaus berechtigten Streben nach Kompetenz bei komplexen operativen Eingriffen seien hier Regelungen erkennbar, die nicht nur von ihm, sondern auch von der Mehrzahl seiner Kollegen als praxisfremd und schlicht nicht umsetzbar eingestuft werden. Als Folge werden Klinikschließungen insbesondere im ländlichen Raum als unvermeidbar angesehen.

Herr Werner erläuterte das auch unter Patienten diskutierte Problem des „Abmeldens“: Dahinter steckt die Situation, wenn das Krankenhaus den Rettungsdiensten mitteilt, keine weiteren Patienten mehr aufnehmen zu können. Ursache sei die Vorgabe, nachts und an Wochenenden einen Mindeststandard an Pflegepersonal im Verhältnis zur Patientenzahl einhalten zu müssen. Nichteinhaltung dieser Vorgabe zögen Strafzahlungen nach sich. Leidtragende seien Notfallpatienten, die dann lange Wege zu weiter entfernten Krankenhäusern hinnehmen müssten. Durch längere Wegstrecken würden auch die Rettungsdienste länger als nötig gebunden und ständen für dringendere Fälle nicht zur Verfügung.

Auf die Frage Förderverein eingehend unterstrich Thomas Werner zum Schluss dessen enorme Bedeutung für die beiden Häuser, speziell bei der Beschaffung spezieller Geräte und Einrichtungen. Lions-Präsident Frank Schmickler freute sich über die hochinteressanten Einblicke und Hintergründe der täglichen Krankenversorgung in unserem unmittelbaren Umfeld und die sehr angeregte Diskussion und schloss mit einem großen Dank an den Referenten Herrn Thomas Werner für sein umfassendes

Pressemitteilung des Lions Club Rhein Wied