Jugendhilfeausschuss: Bedarfsplanung und Finanzierung von Personal im Wirtschaftsdienst der Kitas standen im Blickpunkt

Kreis Neuwied. (Foto: Julia Hinz / Kreisverwaltung Neuwied) - Wie gestalten sich die Kita-Bedarfsplanung und die Finanzierung von Personal im Wirtschaftsdienst der Kindertagesstätten im Landkreis?  Antworten auf diese Fragen erhielten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses für den Kreisjugendamtsbezirk Neuwied auf der Sitzung des Gremiums in der katholischen Familienbildungsstätte Neuwied. Ebenfalls auf der Tagesordnung: das Ganztagsförderungsgesetz (GaföG) und die Verabschiedung des langjährigen Kreisjugendamts-Leiters Jürgen Ulrich.

„Bei unseren Kindertagesstätten sind wir auch deshalb gut aufgestellt, weil sich Bedarf- und Platzangebot deutlich angenähert haben. Im Hinblick auf den Kita Ausbau sind wir kreisweit auf einem sehr guten Niveau“, hatte Landrat Achim Hallerbach frohe Kunde im Sitzungsgepäck, die von Kita-Referatsleiterin Kerstin Neckel dann detailliert aufgefächert werden konnte: „Bei uns im Landkreis halten wir 5.846 Plätze in 66 Kindertagesstätten an 74 Standorten vor. 231 Plätze davon entfallen auf unter Zweijährige, der Rest von 5.615 Plätzen wird entsprechend von Kindern über zwei Jahren eingenommen. Es gibt 28 freie und 38 kommunale Träger, nur 376 Plätze erfüllen noch nicht den Rechtsanspruch und wir haben 791 genehmigte Personalstellen“, teilte Kerstin Neckel mit.
Ein Zahlenwerk, das sich vor der doch sehr dynamischen Entwicklung der Kita-Landschaft der letzten Jahre umso respektabler ausnimmt: von 2012 bis 2022 gab es nämlich einen kontinuierlichen und rasanten Anstieg von über 2.000 Kindern zu verzeichnen. Ab 2023 sind die Zahlen zunächst leicht, dann deutlicher zurückgegangen. Das Kreis-Kita-Referat geht davon aus, dass die Einrichtungen zukünftig insgesamt flexibler aufgestellt sind.
„Wir haben ganz klar definiert, wo wir hinmöchten. Zum einen geht es um die möglichst kreisweite Umstellung aller Plätze auf den Rechtsanspruch und die Ablösung der Provisorien, zum anderen möchten wir dahin kommen, Kitas bzw. deren Räumlichkeiten durch Platzreduzierungen, dort wo es notwendig und möglich ist, zu entlasten.

 Kita-Bedarfsplanung und die Finanzierung von Personal im Wirtschaftsdienst der Kindertagesstätten im Landkreis war ein Thema der Sitzung des Jugendhilfeausschusses in der katholischen Familienbildungsstätte Neuwied. Foto: Julia Hinz / Kreisverwaltung Neuwied

Schließlich appellieren wir an die gegenseitige, interkommunale Unterstützung bei verfügbaren Plätzen auch über die Grenzen der Verbandsgemeinden hinaus, um Bedarfsspitzen in den einzelnen Ortsgemeinden aufzufangen“, weist Landrat Achim Hallerbach den Weg.
Auf der besagten Strecke liegt ebenfalls das Sonderprogramm Kita-Bau das zwölf Maßnahmen beinhaltet, die grundsätzlich bis zum 31. Dezember dieses Jahres durchgeführt sein sollten. Aktuell ist allerdings eine Fristverlängerung bis maximal zum 30. Juni 2027 in Planung. Wer die großzügige Verlängerung als Bauträger in Anspruch nehmen möchte, muss einen entsprechenden Antrag beim Land stellen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 14,72 Millionen Euro. Über Landeszuschüsse sind 2,96 Millionen Euro abgedeckt, die Kreiszuschüsse belaufen sich auf 4,32 Millionen Euro.
„Gemäß Kita-Gesetz möchten wir beim weiteren Personal in Tageseinrichtungen wie Reinigungs- und Küchenpersonal mit Hauswirtschaftskräften inklusive Koch oder Köchin eine einheitliche Genehmigungspraxis und Vergleichbarkeit im Kreisgebiet herstellen. Funktionieren soll die entsprechende Umsetzung über vorherige Beantragung und Genehmigung der Stellenanteile je Kita und über kreisweit einheitliche Orientierungswerte“, erklärt Kita-Referatsleiterin Kerstin Neckel.