Erwin Rüddel fordert „Respekt für unsere Bäuerinnen und Bauern“
Neuwied / Region. Bei der Protest-Kundgebung des Kreisbauern- und Winzerverbandes Neuwied unter dem Motto „Es reicht! Zu viel ist zu viel!“ am Montag, 8. Januar 2024, gehörte auf dem Moltkeplatz in Neuwied auch der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zu den Rednern, die sich mit den Anliegen der Kundgebungsteilnehmer solidarisch erklärten und den Bäuerinnen sowie Bauern in der Region ihre volle Unterstützung zusagten.
Die Rede von Erwin Rüddel im Wortlaut:
„Ich danke ausdrücklich, dass ich heute hier sprechen darf.
Ich unterstütze aus vollstem Herzen den nachvollziehbaren Protest der Bäuerinnen und Bauern.
Die Kürzungen und Streichungen müssen vollumfänglich zurückgenommen werden.
Ich bin selbst auf einem kleinen Bauernhof aufgewachsen.
Daher weiß ich: Sie kämpfen nicht nur für ihren Berufsstand.
Sie kämpfen für das Wohl unserer ländlichen Region.
Die Bauern brauchen nicht diese Subvention, um großem Traktoren zu kaufen, sondern weil dadurch für Verbraucher preiswerte, regionale und gute Qualität bereitgestellt wird.
Ohne diese Subvention wären nicht nur die Preise anders, sondern auch unsere Landschaft und unsere Heimat würden durch Verbuschung anders aussehen.
Unsere Landwirtschaft produziert hochwertige Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe, pflegt unsere Kulturlandschaft und schützt Ressourcen, Natur und Klima. Unsere Bäuerinnen und Bauern sind zugleich Garanten der Biodiversität, Artenvielfalt und des Tierwohls.
Sie müssen aber im europäischen Wettbewerb bestehen.
In Deutschland gibt es heute rund 250.000 landwirtschaftliche Betriebe. Vor 25 Jahren waren es noch doppelt so viele.
Sollen unsere Nahrungsmittel demnächst komplett aus dem Ausland kommen?
Um die immer höheren Kosten zu schultern, werden unsere Landwirte gezwungen sein, ihre Produkte teurer zu verkaufen. Die Lebensmittelpreise werden steigen, die Verbraucher noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
Der ‚Ampel‘ scheint das alles völlig egal zu sein.
Sie will auch weiterhin Haushaltslücken auf Kosten der heimischen Landwirtschaft schließen.
Aber wir haben in Berlin kein Einnahmeproblem im Bundeshaushalt.
Wir haben ein Ausgabenproblem, das auf dem Rücken der Bauern eingedämmt werden soll.
Haushaltslücken sollen auf Kosten der heimischen Landwirtschaft geschlossen werden.
Die Proteste der Bauern sind absolut verständlich.
Wer das Bürgergeld um 12 Prozent erhöht, es nicht nachhaltig für Arbeitsunwillige auf ein Minimum reduziert und die Migration deutlichst eindämmt, hat noch längst nicht alle Sparmaßnahmen des Haushalts ausgeschöpft.
Es fehlt jede Anstrengung, die Staatsfinanzen ernsthaft in Ordnung zu bringen. Denn für anderes scheint Geld im Überfluss vorhanden zu sein, beispielsweise für die immer weitere Aufblähung des Staatsapparates.
Und warum zahlen wir für Radwege in Peru, Entwicklungshilfe für die Taliban in Afghanistan und für Entwicklungshilfe in China (nur diese drei Positionen) genau so viel, wie jetzt den Bauern abgenommen werden soll?
Diese grüne ‚Ampel‘ lebt ihren ideologischen Weltrettungsanspruch nicht nur beim Klima aus.
Die Grünen führen die SPD und die FDP am Nasenring durch die ‚Ampel‘.
Das großstädtisch geprägte grüne Klientel will bestimmen, wie wir auf dem Land zu leben haben.
Dabei haben viele von denen – außer Cannabis – noch nichts zum Blühen gebracht.
Zwei weitere Dinge sind mir zudem wichtig.
Die Landwirtschaft braucht das nachhaltige Vertrauen und die Wertschätzung der Politik für ihr naturnahes und nachhaltiges Wirken in der Region.
Gerade sie sind die Experten für gute Lebensmittel und die Erhaltung einer guten Umwelt.
Wer, wenn nicht die, die über Generationen ihren Grund und Boden als wirtschaftliche Grundlage nutzen, sollen mehr Achtung haben vor der Natur?
Mir ist aber auch wichtig, dass wir heute ein Zeichen setzen für freie Meinungsäußerung.
Ich bin es leid, dass von den Grünen und sie unterstützenden Medien, jede Äußerung, die nicht in das grüne Denkmuster fällt, als rechts – und gemeint ist rechtsextrem – diskreditiert wird.
In manchen Medien und von manchen Politikern wird der berechtigte Bauernprotest gleichgestellt oder dramatischer dargestellt, als die monatelangen kriminellen Aktionen der Letzten Generation.
Ich will ein Land, in dem jeder im Rahmen der Verfassung seine Meinung frei äußern kann, ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden.
Mein Engagement gilt
- der ersatzlosen Streichung zusätzlicher Belastungen in der Landwirtschaft,
- dem Respekt für unsere Bäuerinnen und Bauern, die eine echte Perspektive für die Zukunft verdient haben
und
- der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit in unserem Land!“