Bürokratische Hürden und Wirtschaftsbedingungen im Blick
Neuwied: Zu einem konstruktiven Austausch trafen sich Mitte Februar junge Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem „Neuwieder Jungen Unternehmernetzwerk“ mit Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig, um über die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in der Stadt und im Landkreis Neuwied zu sprechen.
Während des Treffens wurden Projekte wie die Vorstellung des neuen Stadthaushalts, mögliche Eröffnung von Gewerbe- und Industrieflächen, schnellere Erteilung von Baugenehmigungsverfahren und wirtschaftliche Rahmenbedingungen thematisiert sowie der "Job-Turbo" präsentiert; ein Programm zur Förderung der schnelleren Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Dessen Ziel ist es, Menschen schnellstmöglich in Arbeit zu bringen und parallel weiter in Sprache und Qualifikation zu investieren.
Foto: Melanie Imhoff - Winkler und Dünnebier Süßwarenmaschinen GmbH
Die Mitglieder des „Neuwieder Jungen Unternehmernetzwerks“ äußerten während des Austauschs scharfe Kritik an der Bundespolitik, insbesondere in Bezug auf die kontinuierlich weiterwachsenden bürokratischen und regulatorischen Hürden. Sie betonten, dass dies nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen beeinträchtige, sondern auch die Planungssicherheit erheblich einschränke.
"Die aktuellen Bedingungen in Deutschland machen es für junge Unternehmer zunehmend schwer, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Die Politik spricht von Deregulierung, jedoch steigen weiterhin die verwaltungstechnischen Auflagen immens", kommentierten IHK-Vizepräsidentin Maren Hassel-Kirsche und IHK-Beiratsmitglied Marcel Böhm. "Die ständig wachsende Bürokratie und die fehlende Aussicht auf Erleichterung belasten nicht nur unsere Unternehmen, sondern wirken sich auch negativ auf unsere Investitionen und Innovationen aus."
Die Unternehmer wiesen darauf hin, dass viele Gewinne mittlerweile im Ausland erzielt würden und dass Investitionen in der Region derzeit zurückgehalten würden.
Landrat Hallerbach und Oberbürgermeister Einig zeigten Verständnis für die Sorgen der Unternehmer und versprachen, die Anliegen auf politischer Ebene zu vertreten. Sie betonten die Bedeutung eines unternehmerfreundlichen Umfelds für die regionale Wirtschaft und sicherten zu, die Zusammenarbeit zwischen der Politik und der Unternehmerschaft zu intensivieren, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Der Austausch endete mit dem Konsens, dass die Förderung von Unternehmertum und Innovationen entscheidend für die zukünftige Entwicklung sowohl der Stadt Neuwied als auch des Landkreises seien. Beide Seiten bekundeten ihren Willen, weiterhin im Dialog zu bleiben und konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen anzugehen und Chancen für Wachstum und Wohlstand zu schaffen.