(Bild: Johanna Zeuner/Ada-Lovelace-Projekt JGU Mainz)  Das bundesweit einmalige Ada-Lovelace-Projekt setzt einen besonderen Schwerpunkt auf die Gewinnung von Frauen für ein MINT-Studium und für MINT-Berufe. Nun hat das Land die Projektleiterinnen-Stellen verstetigt – ein wichtiger Meilenstein für das Projekt, das 1997 an der Universität in Koblenz gegründet wurde.

„Durch die Verstetigung der Stellen ist das landesweite Ada-Lovelace-Projekt nun an allen Hochschulen und Universitäten mit naturwissenschaftlich-technischem Studienangebot wirklich 'beheimatet'", erklärt Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der Universität Koblenz und wissenschaftliche Leiterin des Ada-Lovelace-Projekts.

Die über die Maßen engagierten Projektmitarbeiterinnen erhielten dadurch die ihnen zustehende Wertschätzung, Perspektive und Sicherheit für ihre Arbeit, so Quaiser-Pohl. Zudem würden die Projektangebote zu noch verbindlicheren und zukunftsfähigeren Teilen der einzelnen Hochschulen und Universitäten als sie es heute bereits sind. „Das Ada-Lovelace-Projekt ist zukünftig an seinen Standorten noch fester verankert – eine gute Basis dafür, die MINT-Bildung im Land weiter voranzubringen und dazu beizutragen, dass sich noch mehr junge Frauen für eine Zukunft in MINT entscheiden“, freut sich die wissenschaftliche Leiterin des Projekts.

Für das Jahr 2025 liegt die Landesförderung bei 611.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) sowie aus Eigenmitteln der jeweiligen Hochschulen.

Ein wichtiges Signal für die MINT-Bildung: Das Land hat die notwendigen Stellen für das Ada-Lovelace-Projekt fest verankert und die Fördermittel ab 2025 verstetigt. Bild: Johanna Zeuner/Ada-Lovelace-Projekt JGU Mainz

Nachhaltige MINT-Förderung in Rheinland-Pfalz

Wissenschaftsminister Clemens Hoch betont die Bedeutung des Projekts für eine nachhaltige MINT-Förderung im Land: „Die Projektleiterinnen des Ada-Lovelace-Projekts leisten seit beinahe 28 Jahren herausragende Arbeit in Rheinland-Pfalz im Bereich der Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit. Es ist von großer Bedeutung, dass insbesondere in den MINT- Fächern mehr junge Frauen studieren und auch langfristig in der Wissenschaft bleiben. Deshalb freue ich mich, dass wir im aktuellen Doppelhaushalt 2025/2026 die notwendigen Stellen für das Mentoring-Projekt fest verankern und die Fördermittel durch das Wissenschafts- und das Frauenministerium ab 2025 verstetigen konnten. Damit erhalten die Projektleiterinnen sichere Arbeitsbedingungen und können ihre Projekte langfristig planen“, so Hoch.

Im Rahmen des Projekts gehen Mentorinnen der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in die Schulen oder führen Veranstaltungen für Schülerinnen an den Hochschulen durch, um so das Interesse für ein Studium oder eine Ausbildung in einem der MINT-Fächer zu wecken. Durch den geringen Altersunterschied zwischen Mentorinnen und Mentees dienen die Studentinnen als Role Models. Das Projekt ist ein bundesweit einzigartiges Best-Practice-Beispiel für gelungene Frauenförderung im Hochschulbereich.

   
Wissenschaftsminister Clemens Hoch (3. Reihe von unten, li.) betonte die Bedeutung des Projekts für eine nachhaltige MINT-Förderung im Land. Bild: Johanna Zeuner/Ada-Lovelace-Projekt JGU Mainz

Förderung des Landes für eine langfristige Perspektive des Projekts

„Das Ada-Lovelace-Projekt zeigt, wie wichtig es ist, Mädchen zu ermutigen, an sich selbst zu glauben und ihre eigenen Fähigkeiten zu entdecken – ohne sich von Geschlechterklischees einschränken zu lassen", würdigt Frauenministerin Katharina Binz das Projekt. „Besonders in naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen, in denen Frauen noch immer unterrepräsentiert sind, wollen wir den Mädchen Mut machen, neue Wege zu gehen und ihre Chancen zu erkennen. Daher freut es mich, dass wir durch die Verstetigung der Projektleiterinnenstellen nicht nur für mehr Sicherheit sorgen, sondern auch eine kontinuierliche Weiterarbeit am Projekt ermöglichen." Mit ihrer Förderung, so die Frauenministerin, wolle sie ein klares Zeichen setzen: „Wir möchten, dass dieses wertvolle Projekt langfristig bestehen bleibt und Mädchen echte Perspektiven für eine erfolgreiche berufliche Zukunft bekommen.“

Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 auf Initiative des damaligen Frauenministeriums an der Universität in Koblenz gegründet. um darauf aufmerksam zu machen, dass Frauen in MINT-Studiengängen und Ausbildungsberufen unterrepräsentiert sind. Die damalige Landesregierung hatte es sich zum Ziel gesetzt, auf die Unterrepräsentanz von Frauen in MINT-Berufen aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Klischees und Vorurteile bei der Studien- und Berufswahl keine Rolle spielen sollten.

Das Projekt ist aktuell an neun hauptamtlichen und künftig an weiteren drei ehrenamtlichen Standorten angesiedelt. Hierunter befinden sich alle vier Universitäten des Landes sowie alle Hochschulen mit naturwissenschaftlich-technischem Studienangebot. Die zentrale Koordinierungsstelle sowie die wissenschaftliche Leitung des Projekts sind an der Universität Koblenz angesiedelt.