Neuwied, 07. August 2025 – Der Zoo Neuwied freut sich über flauschigen Nachwuchs im Waldrevier: Katzenbär-Weibchen Laya hat Mitte Juni ein Jungtier zur Welt gebracht – es ist der dritte Nachwuchs dieser Art für den Zoo, aber der erste für das junge Weibchen. Diese meistert ihre neue Rolle als Mutter mit Bravour. „Laya kümmert sich wirklich super um ihr Kleines“, berichtet Sergej Tews, Revierleiter des Waldreviers. „Dafür, dass sie das zum ersten Mal macht, ist sie erstaunlich ruhig und souverän. Wenn sie gestört wird, transportiert sie das Junge einfach an einen neuen, sicheren Ort.“
In der Regel bringen Katzenbären, auch Kleine Pandas genannt, mehrere Junge zur Welt, im Zoo Neuwied gab es bei beiden vorherigen Geburten jeweils Zwillinge. Dass Laya nur ein einzelnes Jungtier geboren hat, ist daher eher ungewöhnlich – allerdings mit erfreulichen Folgen: „Das Kleine war von Anfang an auffallend kräftig und weiter entwickelt als andere Jungtiere, die wir in der Vergangenheit hatten“, so Tews.
Wie bei vielen Beutegreifern kommt auch der Nachwuchs der Kleinen Pandas blind und hilflos zur Welt. Außerdem sind Katzenbär-Jungtiere bei der Geburt fast weiß, erst nach und nach färbt sich das Fell in dem typischen rotbraunen Ton, der der Art den Trivialnamen ‚Roter Panda‘ eingebracht hat. Mit den schwarz-weißen Großen Pandas hat die Art jedoch nur den Namen gemein, der ‚Bambusfresser‘ bedeutet und ein Hinweis auf die gemeinsame Lieblingsspeise beider Arten ist. Bis auch das Jungtier beginnt, Bambusblätter zu knabbern, dauert es jedoch noch eine Weile, denn die ersten fünf Lebensmonate werden junge Katzenbären ausschließlich gesäugt.
Um die Bindung zwischen Muttertier und Nachwuchs nicht zu stören, wurde das Duo in den ersten Lebenstagen weitgehend in Ruhe gelassen. Nur Männchen Jaques, der mit seinen zwölf Jahren bereits ein erfahrener Vater ist, schaute ab und zu vorbei. Inzwischen findet regelmäßig ein vorsichtiges Wiegen statt, das bestätigt, dass Laya ihr Junges ausgezeichnet versorgt und dieser stetig an Gewicht zunimmt. Bei der Kontrolle im Alter von fünf Wochen wurde außerdem festgestellt, dass es sich um ein kleines Männchen handelt, welches auf den Namen ‚Flyn‘ getauft wurde. „Wenn wir an das Kleine ranmüssen, muss immer einer die Mutter mit Futter ablenken. Und auch dann müssen wir uns noch beeilen, denn sobald das Jungtier quiekt, kommt sie angerannt“, berichtet der Tierpfleger. Noch verbringt der Kleine seine Tage gut versteckt in einer der Hütten und Höhlen auf der Anlage, aber in den nächsten Wochen ist mit seinem ersten Ausflug zu rechnen: „Etwa ab einem Alter von drei Monaten beginnen die Jungtiere, sich selbstständig im Geäst zu bewegen – wir sind gespannt, wann der Kleine den ersten Kletterversuch startet“, sagt Tews schmunzelnd.
Für das Zooteam ist dieses Jungtier ein weiterer Erfolg bei der Zucht dieser kritisch bedrohten Tierart, deren Bestand im ursprünglichen Lebensraum auf unter 10.000 Individuen geschätzt wird. Neben diesem Beitrag zur Ex-Situ-Population der Art engagiert sich der Zoo Neuwied auch im Red Panda Network, der weltweit größten Organisation, die Rote Pandas in einem Großteil ihres Verbreitungsgebietes bereits seit fast 20 Jahren schützt. Und für Besucherinnen und Besucher heißt es: Geduld haben – mit etwas Glück lässt sich Flyn bald bei seinen ersten Ausflügen entdecken.