für Hausärzte stärkt die ländliche Versorgung!“
Ein Schritt nach vorn – Mut zu echten Reformen fehlt aber weiter
Berlin/Region – Insbesondere auf dem Land kennen es viele: Den Arzttermin gibt es erst nach Monatswechsel, weil das Behandlungsbudget für die hausärztlichen Praxen längst aufgebraucht ist. Hausärztinnen und Hausärzte erhalten dann für ihre erbrachten Leistungen keine Vergütung mehr. Fehlanreize wie diese sind dem heimischen Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel schon lange ein Dorn im Auge. Der Gesundheitspolitiker begrüßt, dass sich die zerbrochene Ampel-Koalition kurz vor den Neuwahlen doch noch auf ein Gesetz zur Abschaffung der Honorargrenzen für Hausärzte einigen konnte. Eine Forderung, die die CDU schon lange erhoben hat.

„Diese Entscheidung ist existenziell, um die ländliche Gesundheitsversorgung flächendeckend auf gutem Niveau zu erhalten. Wir haben bereits jetzt blinde Flecken in unseren Landkreisen. Ärztemangel und alternde Gesellschaft tun ihren Teil dazu. Die Aufhebung der Budgetbegrenzung für Hausärzte war längst überfällig und ist jetzt zu begrüßen Zur Versorgungssicherheit braucht es jedoch noch deutlich mehr grundsätzlichere Reformen“, betont Erwin Rüddel.
 
Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen für die stationäre Versorgung – die sich auch an den Häusern in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis zeigt – müsse insgesamt mehr für die Versorgungssicherheit getan werden. Die Situation in der Region verdeutliche, dass eine kleine Verbesserung im ambulanten Versorgungsangebot nicht ausreiche. „Es ist ein grundsätzlicher Neuaufschlag im Gesundheitswesen dringend notwendig“, erklärt Rüddel. Der demografische Wandel auf der einen Seite und der Fachkräftemangel auf der anderen Seite machten eine effizientere Gesundheitsversorgung unumgänglich.
 
„Die angekündigte Aufhebung der Budgetbegrenzung muss nun zügig umgesetzt werden. Darüber hinaus muss geprüft werden, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um einer Ballung von Haus- und Fachärzten in den Großstädten vorzubeugen. Es sollte untersucht werden, ob und unter welchen Voraussetzungen eine Entbudgetierung fachärztlicher Leistungen nur in ländlichen Regionen als Anreiz für eine dortige Niederlassung ermöglicht werden könnte“, so der heimische Abgeordnete.

Auf der stationären Seite verweist Rüddel auf die Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Diese enthalte zwar einige technische Fehler, doch es sei bereits angekündigt worden, die Reform nach der Wahl erneut anzupassen, um entstandene Fehlsteuerungen zu korrigieren. Viel gravierender sei jedoch die Untätigkeit des Landes Rheinland-Pfalz und seines Gesundheitsministers Clemens Hoch. Dabei liege die originäre Planungshoheit und ihre Finanzierung für Krankenhäuser bei den Ländern.
 
„Die Ideenlosigkeit der Landesregierung zeigt sich an unseren Krankenhäusern in der Region leider eindrücklich. Es muss in die bestehenden Strukturen investiert und diese weiterentwickelt werden. Wir brauchen ein besseres Ineinandergreifen der ambulanten und stationären Versorgungsebenen. Viele Leistungen, für die es früher einen Klinikaufenthalt brauchte, können heute ambulant angeboten werden. Wir brauchen weniger Bürokratie für ärztliche und nichtärztliche Leistungserbringer. Außerdem müssen wir den ambulanten und den stationären Versorgungszweig konsequent digitalisieren und miteinander vernetzen. Dazu braucht es weitere Investitionen – auch aus Steuermitteln und nicht nur aus Sozialversicherungsbeiträgen“, erklärt Erwin Rüddel.
 
Der Gesundheitspolitiker begrüßt die Pläne der Union für die kommende Wahlperiode, die stationäre Versorgung mit flächendeckender Grund- und Regelversorgung durch spezialisierte Leistungen aus der ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung sowie der Leistungen der weiteren Gesundheitsberufe zu ergänzen. „Mit der Überwindung der Sektorengrenzen, Digitalisierung und Bürokratieabbau können wir unser Gesundheitswesen effizienter gestalten und eine zukunftsfähige Versorgung insbesondere auch auf dem Land auf gutem Niveau sicherstellen. Wir müssen die Reformen nur angehen“, so Erwin Rüddel abschließend.