Ja, es sind wohl ausschließlich taktische Gründe, die der Tatsache, dass die auf jeden Fall in großen Teilen rechtsextremistische AfD ihre Jugendorganisation Junge Alternative an die Kandare nehmen will. Inhaltlich sind sie Unterschiede der mit anderen rechtsextremistischen Organisationen zusammen arbeitenden wenn überhaupt minimal. Den Wählerinnen und Wählern soll vorgegaukelt werden, dass die AfD aus prinzipiellen Überlegungen, also inhaltlichen, sich von der JA trennen will. Doch all die Experten, die hierbei taktische Motive diagnostizieren, liegen vollkommen richtig.
Überall da, wo es um Hass gegen Minderheiten, Ausländerfeindlichkeit, Homophobie und Gewaltverherrlichung geht, ist die JA dabei und stellt somit das Sprachrohr der gesamten AfD dar. Es wird von Tag zu Tag deutlicher, in welchen Strukturen die AfD und die JA beheimatet sind, und das erfordert das Engagement der Zivilgesellschaft und unserer Justiz. Angesichts dessen, was sich die Damen und Herren von der AfD und der JA leisten, wird die Notwendigkeit eines AfD-Verbotes insgesamt immer klarer. Deshalb wäre es an der Zeit, ja, ich wiederhole es, das Bundesverfassungsgericht über ein Verbot dieser Neonazis entscheiden zu lassen. Die taktischen Klimmzüge der AfD-Spitze können nicht darüber hinwegtäuschen, wie gefährlich die AfD und die JA für diese Demokratie sind. Bleibt nur zu hoffen, dass die Zivilgesellschaft in ihrem Kampf gegen die AfD ähnlich wie zu Beginn des Jahres nach Bekanntwerden der Deportationsphantasien sich laut und deutlich gegen diese rechtsextreme Gruppierung positioniert und nicht nachlässt in ihrem Kampf für Demokratie und Freiheit und gegen die AfD.