Das, was uns erwarten würde, wenn die AfD in dieser Republik mit Verantwortung ausgestattet würde, ist, wie Bronski richtig schreibt, vor allen Dingen Faschismus. Über ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild verfügen in Ost- und Westdeutschland viel zu viele Zeitgenossen. Anfang des vergangenen Jahres gingen Hunderttausende in der Bundesrepublik auf die Straße, um nach den Correctiv-Enthüllungen für Freiheit, Demokratie, Solidarität und soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren. Der Protest richtete sich vor allen Dingen gegen die faschistische AfD.
Daher muss heute festgestellt werden, dass die demokratischen Parteien in diesem Land diesen Protest nur ungenügend angenommen und weitergeführt haben. Es ist höchste Zeit, dass die AfD durch das Bundesverfassungsgericht verboten wird. Deshalb müssen entsprechende Initiativen spätestens nach der Bundestagswahl beschleunigt werden. Viel zu wenige der politisch Verantwortlichen haben bisher diesen Protest für dringend notwendig und überfällig erachtet. Doch der Parteitag in Riesa mit der aggressiven, rassistischen und unmenschlichen Rede von Alice Weidel war hoffentlich ein Weckruf für die demokratischen politischen Entscheidungsträger, ein erbot der AfD zu forcieren. Wer die hasstriefende Rhetorik Alice Weidels beobachtet hat, kann nicht mehr behaupten, er wisse nicht, wohin der Marsch Deutschlands gehen würde, wenn die Nazipartei AfD etwas zu sagen hätte. Wer Windkraftanlagen "niederreißen" will und in seiner Rede "Remigration" als ausdrücklich gewollt bezeichnet, der wird auch vor Gewalt gegen Minderheiten, wenn er die Möglichkeit dazu hat, nicht zurückschrecken. Wann, wenn nicht jetzt, wird es Zeit. der braunen Soße einen Riegel vorzuschieben. Denn nie wieder ist jetzt.
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Manfred Kirsch, Neuwied